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n hoeren, dass ich der Raeuber gewesen bin! Dass ich aber solches ausrufe und nicht geheim halte, thue ich aus redlichen Gruenden. Es ist durch mich nicht darum angeregt, dass es heimlich bleiben sollte, denn was wir thun, thun wir in Gott und scheuen uns des nicht am Licht. Wollte Gott, ich koennte auf diese oder andere Weise alle gefangenen Gewissen erretten und alle Kloester ledig (leer) machen. Ich wollt mich's darnach nicht scheuen, zu bekennen samt allen, die dazu geholfen haetten, (in) der Zuversicht, Christus, der nun sein Evangelium an Tag gebracht, und des Endechrists (Antichrists) Reich zerstoert, wuerde hier Schutzherr sein, ob's auch das Leben kosten muesste. Zum anderen thu ich's, der armen Kinder und ihrer Freundschaft (Verwandtschaft) Ehren zu erhalten, dass niemand sagen darf, sie seien durch lose Buben unredlich ausgefuehrt und ihrer Ehre sich in Gefahr begeben. Zum dritten, zu warnen die Herrn vom Adel und alle frommen Biederleute, so Kinder in Kloestern haben, dass sie selbst dazu thun und sie herausnehmen"[95]. Diese Aufforderung und die gelungene Flucht der neun Nonnen ermutigte, wie Luther gedacht, noch andere Klosterjungfrauen und deren Eltern zu gleichem. Noch in derselben Osterwoche entwichen abermals drei Nonnen aus Nimbschen und kamen zu ihren Angehoerigen, und zu Pfingsten wurden wieder drei von ihren Verwandten selbst aus dem Kloster geholt[96]. Da endlich ermannte sich der Abt von Pforta, der dem offenen Brief Luthers nicht entgegenzutreten gewagt hatte,--Luther war ein zu gefuerchteter Kaempe. Am 9. Juni schrieb er eine Klage an den--Kurfuersten ueber diese Vorgaenge, welche zur "Entrottung und Zerstoerung des Klosters" fuehrten, und beschwerte sich, dass die Nonnen von Sr. Kurf. Gn. Unterthanen dazu geholfen und gefoerdert worden seien. Der Kurfuerst Friedrich gab in seiner bekannten diplomatischen Weise die ausweichende Antwort: "Nachdem Wir nit wissen, wie diese Sache bewandt und wie die Klosterjungfrauen zu solch ihrem Furnehmen verursacht und Wir uns bisher dieser und dergleichen Sachen nie angenommen, so lassen Wir's bei ihrer selbst Verantwortung bleiben"[97]. Aber damit war die Klosterflucht in Nimbschen nicht zu Ende. Bis 1526 waren einige zwanzig--auch Magdalena von Bora--ausgetreten, so dass jetzt nur noch 19 Klosterjungfrauen da waren; und diese samt ihrer Aebtissin wurden evangelisch, blieben aber im Kloster, bis sich der Konvent im Jahre 1545 aufloeste[98]. Drei Woche
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