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rahlt! Du willst mit mir spielen," fuhr sie geheimnisvoll laechelnd fort, "wart nur, ich komm zu dir, zu den lieben Engelein! - Ich komm - nimm mich mit!" Ermattet sank sie nach diesem Anfall in die Kissen zurueck. Ilse war wie gelaehmt vor Schreck. Niemals zuvor hatte sie an dem Lager eines Schwererkrankten gestanden, es war daher natuerlich, dass sie ganz fassungslos war. Sie umklammerte Fraeulein Guessow und wurde totenblass, ohne ein Wort ueber die bebenden Lippen zu bringen. "Kehren Sie in den Saal zurueck, Ilse," riet Doktor Althoff und ergriff ihre Hand. "Kommen Sie, ich werde Sie fuehren." Aber sie schuettelte den Kopf. "Ich bleibe hier," sagte sie leise aber fest, "ich verlasse Lilli nicht." Und wie auch die Strauss'schen Klaenge der blauen Donau schmeichelnd und verlockend durch die Nacht in das stille Krankenzimmer drangen, Ilse dachte nicht daran, zur Lust und Freude zurueckzukehren. Ihre ganze Seele war von den Leiden ihres Lieblings erfuellt. Nur wenige Augenblicke lag Lilli still und mit geschlossenen Augen da, dann fing sie von neuem weit heftiger an zu phantasieren. Bald rief sie nach Ilse, um mit ihr zu tanzen, bald wollte sie mit dem Christkindl spielen, zuletzt fing sie an, mit leiser, matter Stimme zu singen: "Kommt a Vogerl geflogen -" Wie klang heute des Kindes Lied so weh und traurig! Ilse musste sich abwenden, heisse Thraenen rannen ueber ihre Wangen, es war, als muesse ihr das Herz zerspringen. "Ich befuerchte das Schlimmste!" sprach Fraeulein Guessow tief ergriffen. "Wenn nur der Arzt kaeme!" Nach kurzer Zeit, die den Wartenden eine Ewigkeit duenkte, trat derselbe ein. Sein Blick fiel auf das Kind, und er erschrak. Wie hatte es sich veraendert, seitdem er es verlassen, was war seit gestern aus dem bluehenden, lebensfrohen Wesen geworden! Die runden Wangen waren eingefallen und die grossen, schwarzen Augen starrten wie abwesend in die leere Luft. Er nahm ihre Hand und fuehlte nach ihrem Puls, - sie merkte nichts davon, leise fing sie wieder an zu singen: "Und es kuemmert sich ka Hunderl -" "Au, au!" schrie sie ploetzlich auf und griff nach ihrem Kopfe. "Das Katzerl beisst mich! Nimm es weg, Fraeulein! Au weh!" Der Arzt ruehrte ein Pulver in ein Glas Wasser und reichte es ihr. Nur muehsam war ihr dasselbe beizubringen und erst auf Ilses sanftes Zureden oeffnete sie die Lippen. Nachdem sie getrunken, wurde sie ruhiger und verfiel in einen Halbschlummer. "Wo wohnen die E
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