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dem Kinde{~SINGLE LEFT-POINTING ANGLE QUOTATION MARK~} die Birnen zu geben, Leo, sprach sie. Die Kleine wird wohl hungrig sein. Ich glaube," unterbrach er sich und griff in die Seitentasche, "sie sprach auch von einem Stueck Kuchen. Richtig!" rief er lachend und zog ein kleines Paketchen hervor, "da ist er! Darf ich es wagen, gnaediges Fraeulein, Ihnen Kuchen und Birnen anzubieten?" Dieser Verlockung konnte sie nicht widerstehen. "Warum nicht?" entgegnete sie unbefangen und griff zu. "Obst ist meine ganze Leidenschaft und Kuchen esse ich furchtbar gern! In der Pension haben wir nicht viel davon zu sehen bekommen, Fraeulein Raimar behauptete, der Magen werde schlecht vom vielen Kuchenessen. Ist das nicht eine furchtbar oede Ansicht?" "Ja, eine furchtbar oede Ansicht!" wiederholte er mit ganz ernsthaftem Gesicht, "ich begreife nicht, wie Sie es aushalten konnten, ohne Kuchen zu leben!" "Manchmal," erzaehlte sie, "liessen wir uns heimlich ein Stueckchen holen, ueber Mittag, wenn das Fraeulein schlief." "So, so!" lachte er, "das sind ja schoene Geschichten, das muss ich sagen!" "Wir thaten es nicht oft," entschuldigte sich Ilse, "nur dann und wann, wenn wir gar zu grossen Appetit darauf hatten. Finden Sie das unrecht?" "Dass Sie den Kuchen assen, finde ich durchaus nicht unrecht," neckte er sie, "aber dass Sie ihn heimlich holen liessen, gefaellt mir nicht. Warum fragten Sie nicht die Vorsteherin um Erlaubnis?" "Sie sind aber klassisch!" rief Ilse, "dann haetten wir es doch nicht gedurft! Es war doch nichts Boeses, was wir thaten, nur ein ganz harmloses Vergnuegen, Fraeulein Raimar hatte nicht den geringsten Schaden davon, ob wir Kuchen assen oder nicht." "Sie sind eine kleine Rechtsverdreherin!" tadelte er sie lachend, "ob Schaden oder nicht, darauf kommt es gar nicht an. Die Dame hatte ihre Gruende, weshalb sie Ihnen den Genuss des Kuchens verbot. Nummer I: Sie handelten gegen ihren Willen - folglich sind Sie strafbar! Nummer II: Sie thaten es heimlich - das erschwert das Vergehen!" Sie lachte hoechst vergnuegt. "Herrgott, sind Sie aber pedantisch!" "Ich bin Jurist, gnaediges Fraeulein, und gehe jeder Sache auf den Grund." "Jurist!" wiederholte Ilse und sah ihren Nachbar etwas misstrauisch an. "Das glaube ich nicht! Sie sehen nicht so aus." "Warum nicht? Haben die Juristen ein besonderes Aussehen?" Diese Frage brachte sie etwas in Verlegenheit. Sie haette ihm keine andre Antwort daraus geben koenn
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