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d blickte fragend auf. "Gewiss, gewiss!" gab der Lehrer zerstreut zur Antwort, und von dem Gegenstand ploetzlich abspringend, fragte er: "Woher haben Sie die herrlichen Veilchen?" und deutete dabei auf einen Strauss, den sie in der Hand hielt. "Sie duften wundervoll! Ich liebe die Veilchen sehr." Sie hoerte nur, dass er die Veilchen liebe, bedurfte es da einer grossen Ueberlegung? "O nehmen Sie," sagte sie naiv und erroetete dabei, "bitte, es macht mich grosser Freude!" "Nicht alle," entgegnete er laechelnd und zog einige Blumen aus dem Strauss, den sie ihm gereicht, "so, nun habe ich genug. Haben Sie Dank dafuer." Er erhob sich und verliess sie. Mit glaenzenden Augen sah sie ihm nach, sie hatte bemerkt, wie er ihre Veilchen im Knopfloch befestigte. "Wie taktlos von dir!" redete Miss Lead, die ihren Platz dicht hinter Nellie hatte, dieselbe an und riss sie mit ihrer scharfen Stimme aus allen Himmeln. "Welch ein Betragen! Ich habe jedes Wort mit angehoert. Schaemst du dich nicht, einem Herrn Blumen anzubieten?" Als ob ein eisiger Wind ploetzlich in eine kaum erschlossene Bluetenknospe gefahren waere, so wurde Nellies kurze Freude zerstoert. "Habe ich ein Unrecht gemacht?" fragte sie geaengstigt. "O bitte, Miss, sagen Sie, war ich ungeschickt? Wird Herr Doktor mich fuer unbescheiden halten?" Dieser Gedanke peinigte sie sehr und uebergoss sie mit heisser Glut. Mit wahrer Angst wartete sie auf ein beruhigendes Wort und sah in der Lehrerin Gesicht, das indes nicht aussah, als ob sie zur Milde geneigt sei. "Jedenfalls wird er dich fuer sehr einfaeltig halten," erwiderte sie unbarmherzig, "wenn er nicht vielleicht deine Handlungsweise zudringlich nennt." "O nein, nein!" rief Nellie beinahe entsetzt, "er wird nicht so hart von sein Schueler denken!" "So, weisst du das so bestimmt?" quaelte Miss Lead sie weiter, "du bist kein Kind mehr, dem man allenfalls dergleichen Taktlosigkeiten vergiebt, ein erwachsenes Maedchen darf niemals blindlings seinem Gefuehle folgen!" "Ich will bitten, dass er mir die Blumen wiedergiebt," sagte Nellie tief beschaemt. "Das darfst du nicht, wenn du dich nicht noch mehr blossstellen willst. Du wirst schweigen und dich niemals wieder vergessen! Eine zukuenftige Gouvernante muss jedes Wort, jeden Blick, und vor allem jede Handlung reiflich ueberlegen. Das merke dir!" Traurig sah Nellie nach diesem harten Verweise zu Boden. Dahin war ihre froehliche Laune, sie hatte keine L
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