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wagen?" wandte sich die englische Lehrerin in wohlwollendem, etwas herablassendem Tone zu Fraeulein Guessow. "Schreckt Sie der grosse Erfolg, den wir erzielten, nicht ab? Folgen Sie meinem Rate, treten Sie zurueck! Wir werden eine Entschuldigung finden. Der franzoesische Flattersinn muss abfallen gegen die englische Gediegenheit." Trotz Miss Lead's Bedenken begann das franzoesische Stueck, und sie musste die niederschlagende Erfahrung machen, dass es weit beifaelliger aufgenommen wurde, als das englische. Die Gesellschaft amuesierte sich koestlich und kam aus dem Lachen nicht heraus. Zweimal wurde Ilse bei offener Szene gerufen, so drollig und natuerlich spielte sie. "Sie ist _charmante, charmante_!" rief Monsieur Michael feurig, "ich habe Ursache, stolz auf sie zu sein. Leicht und elegant wie eine Pariserin spricht und spielt sie!" "Sie spielt sich selbst!" entgegnete Doktor Althoff lachend, "aber ich haette dem Wildfang kaum so viel Anmut zugetraut." Einen kleinen Triumph sollte Miss Lead doch noch feiern, - Ilse verdarb die Liebesszene am Schluss. In dem Augenblick, als Orla sie umarmen wollte, kam ihr das so komisch vor, dass sie in ein lautes Gelaechter ausbrach. "Wie schade!" rief Nellie halblaut. "Warum muss sie lachen? Sie war zu nett, nun verderbt sie die Schluss." Doktor Althoff, der zufaellig in Nellies Naehe stand, hoerte ihren Ausruf. "Trotzdem, Miss Nellie," entgegnete er, auf einem leeren Stuhl neben ihr Platz nehmend, "ist ihre Freundin die Siegerin des Abends; aber warum wirkten Sie nicht mit, warum sind Sie nur Zuschauerin? Sie wuerden gewiss eine gute Schauspielerin sein." Nellie senkte die Augenlider. "O, Sie sind sehr guetig," sagte sie befangen, "aber ich weiss nicht zu spielen, Herr Doktor, ich hab' nicht Talent." "Das kaeme auf einen Versuch an! Sehen Sie Ilse an, wer haette geglaubt, dass sie eine so allerliebste Schauspielerin sein koenne!" "Nicht wahr?" stimmte Nellie lebhaft und mit aufrichtiger Freude bei, "sie ist reizend und ich bin entzueckend ueber ihr!" Der junge Lehrer schwieg und sah sie teilnahmvoll an. Wie neidlos kamen ihr die Worte aus dem Herzen, wie leuchteten ihre Augen freudig auf, als sie die Freundin lobte! Und im Vergleich zu Ilse, wie wenig hatte sie doch von der Zukunft zu hoffen! Jene ein Kind des Glueckes - und diese? Ein armes Wesen, das den muehevollen Pfad einer Lehrerin pilgern sollte! "Nicht wahr, ist sie nicht reizend?" wiederholte Nellie un
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