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nd ihre Zuversicht kehrte zurueck. Mutig und siegesbewusst schlug sie das Heft auf. Natuerlich suchte sie zuerst nach einigen Zeilen von seiner Hand. Aber sie blaetterte und fand nichts. Sie breitete das Heft auseinander, hielt es hoch, schuettelte es tuechtig, der erwartete Brief fiel nicht heraus. Sie war hoechst betroffen, da sie bei einer fluechtigen Durchsicht des Manuskripts auch nicht die kleinste Notiz entdecken konnte. Schon wollte sie es unwillig beiseite legen, als ihre Augen zwei Worte entdeckten, die Doktor Althoff mit seiner zierlichen und doch festen Handschrift mit roter Tinte gerade in den Schnoerkel hineingeschrieben, den sie dem Schlussworte "Ende" malerisch angehaengt hatte. Sie las und fiel wie gebrochen hintenueber. "Abscheulich!" riefen ihre bebenden Lippen, "empoerend!" Floras Entruestung war wohl natuerlich, zertruemmerten doch die beiden kleinen Woertchen den ganzen Prachtbau ihres Luftschlosses. "Konfuses Zeug!" stand da deutlich geschrieben und erbarmungslos war hiemit das Todesurteil ihrer Dichtung besiegelt. Sie ballte die Haende in ohnmaechtiger Wut und hasste den Mann, den sie bis dahin so schwaermerisch angebetet hatte. Warum verkannte er ihr Genie, oder vielmehr, warum wollte er dasselbe nicht anerkennen? Sie wollte zu ihm eilen ... sogleich ... er sollte ihr Rechenschaft ueber sein vernichtendes Urteil geben! Aber sie verwarf diesen Entschluss, weil sie befuerchtete, vor Aufregung ohnmaechtig zu werden. Und schwach sollte er sie nicht sehen ... nimmermehr! Sie wollte ihm schreiben und zwar sofort! Sie zog ein Notizbuch aus ihrer Tasche und begann einen stuermischen Brief aufzusetzen. Kaum hatte sie indes einige Saetze niedergeschrieben, als sie durch den gruenen Blaettervorhang Grete gerade auf die Esche losstuermen sah, es blieb ihr eben noch Zeit genug, das Notizbuch zu verbergen, als dieselbe bereits vor ihr stand. Floras Gedanken waren nur mit dem Briefe beschaeftigt gewesen, sie hatte darueber ihr Manuskript, das sie neben sich auf die Bank gelegt hatte, vergessen. Grete hatte es indes mit ihren Spueraugen sofort entdeckt. Wie ein Vogel schoss sie darauf los, ergriff es und eilte mit ihrer Beute davon. "Etsch, Fraeulein Flora!" rief sie noch triumphierend, "nun werde ich doch hinter deine Geheimnisse kommen! Jetzt bist du meine Gefangene!" "Grete, gieb her!" rief Flora angstvoll und eilte derselben nach, "bitte, bitte! Ich will dir auch schenken, was du haben wills
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