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es wuerde Aufsehen erregen, wenn wir beide fehlten. Ich gehe allein und bringe dir bald Bescheid." Traurig sah Nellie der Freundin nach, dann kehrte sie zurueck in den hellerleuchteten Saal. Schwer legte es sich auf ihr Herz, als sie ringsum nur glueckliche, froehliche Menschen sah - unwillkuerlich fuellte sich ihr Auge mit Thraenen. Aber ihr betruebtes Gesicht durfte niemand sehen, sie trat deshalb unbeachtet hinter eine Tannengruppe. Einer indes hatte sie doch beachtet und das war Doktor Althoff. Als er sie mit so ernstem Gesicht eintreten und gleich darauf verschwinden sah, naeherte er sich ihr langsam. "Weshalb suchen Sie die Einsamkeit, Miss Nellie?" fragte er herzlich. "Haben Sie Kummer?" "O Herr Doktor, ich aengstige mir so um das Kind! Baerbchen hat Ilse gerufen und holt jetzt der Arzt!" Und Nellies sonst so froehliche Augen blickten in Angst und Trauer den jungen Mann an. Doktor Althoff hatte sie nie so lieblich gesehen als in diesem Augenblicke. Die schelmische, lustige Nellie in dem duftigen, hellblauen Kleide, den Kranz von Tausendschoen im goldblonden Haar, hatte ihn schon den ganzen Abend erfreut, die trauernde Nellie, die ein so warmes Mitgefuehl verriet, entzueckte ihn geradezu. "Beruhigen Sie sich," troestete er, "ich werde sofort in das Krankenzimmer gehen und verspreche Ihnen, Sie zu benachrichtigen, wie es dort steht." Als er die Thuer desselben nach leisem Anklopfen oeffnete, bot sich ihm ein ruehrender Anblick dar. Ilse kniete an dem Bett und hatte ihr Haupt dicht neben Lillis Koepfchen gelegt, so dass ihre braunen Locken sich mit den lichtblonden des Kindes mischten. Eine frische, rote Rose, der einzige Schmuck, den sie heute abend getragen, hatte sich aus ihrem Haar geloest und lag halb entblaettert auf dem Boden. Fraeulein Guessow legte soeben einen neuen Eisumschlag auf der Kranken gluehende Stirn. Doktor Althoff fragte nicht, - ein Blick auf die kleine Kranke sagte ihm alles. Gross und fremd sah sie ihn an, ihre Haendchen zuckten und griffen unruhig in die leere Luft. Als Ilse sich erheben wollte, klammerte sie sich fest an sie. "Du sollst nit fortgehn, du bist des Kaisers Tochter!" stiess sie in abgerissenen Saetzen heraus, "du bist die Schoenste! - Tanz mit mir - komm!" Ploetzlich sprangen ihre Phantasien davon ab, und sie sah Ilse fuer das Christkind an. "Du liebes Christkindl hast ein goldenes Kleiderl an, - und ein Kronerl tragst auf dem Kopf - ah, wie das st
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