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s ich nun schriftlich thun musste. Wie erstaunt wird er sein, wenn er dich wiedersieht, er wird die fruehere Ilse gar nicht wieder erkennen! Weisst du wohl noch, wie ungern du damals zu uns kamst?" "Verzeihen Sie mir," bat Ilse unter Thraenen, "und vergessen Sie, wenn ich Sie kraenkte!" "O, rede nicht davon! Du bist uns allen eine liebe Schuelerin geworden und ungern sehen wir dich scheiden. Ich hoffe, du schreibst mir zuweilen, liebe Ilse, und giebst mir Nachricht, ob du gute Fortschritte in der Musik und besonders im Zeichnen machst. Ich habe den Papa gebeten in diesem Briefe," sie uebergab Ilse denselben, "dass er dir noch in einigen Faechern Nachhilfe geben lassen moege, besonders moege er fuer einen tuechtigen Lehrer im Zeichnen sorgen, da du viel Talent dazu habest." Fraeulein Guessow trat ein und meldete, dass der Wagen vor der Thuere stehe, sie und Nellie begleiteten Ilse zur Bahn. "Leb wohl denn, mein Kind," sagte die Vorsteherin, "und wenn du einmal Sehnsucht nach der Pension bekommen solltest, so kehre zu uns zurueck, jederzeit wirst du uns von Herzen willkommen sein." Im Hausflur standen die Freundinnen versammelt. Sie umringten die Scheidende und reichten ihr Blumenstraeusse. Natuerlich kuessten und herzten sie sich unter Thraenen. "Vergiss uns nicht!" "Schreib bald!" "Ich habe dich furchtbar lieb gehabt!" so und aehnlich klang es durcheinander, und ehe Ilse in den Wagen stieg, fluesterte Flora ihr zu: "Gedenke deines Schwurs!" "Die Blumen werden dir laestig sein unterwegs, Ilse," meinte Fraeulein Guessow, die bereits mit Nellie im Wagen Platz genommen hatte, "lass sie zurueck und nimm aus jedem Strausse nur einige Bluemchen mit." Aber welches junge Maedchen wuerde auf diesen vernuenftigen Vorschlag eingegangen sein! Eine Abreise ohne Strauss ist gar keine richtige Abreise nach heutigem Begriffe. Natuerlich schuettelte Ilse den Kopf und sah das Fraeulein bittend an. "Ich moechte sie so gern alle mitnehmen," sagte sie. "Aber wie?" Darauf gab Rosi die Antwort. Sie hatte ein offenes Koerbchen herbeigeholt und legte den ganzen Blumenvorrat vorsichtig hinein. Und nun zogen die Pferde an; noch ein "Lebewohl", ein letzter Abschiedsblick, ein Gruessen mit dem Tuche und hinter ihr lag die Staette, an der sie eine glueckliche und lehrreiche Zeit verlebt. Ilse lehnte sich im Wagen zurueck und weinte laut. Als die Damen am Bahnhofgebaeude anlangten, war der Zug soeben eingefahren. Er hatte fuenfz
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