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ber, deren Stuebchen ganz am Ende des Korridors lag. Sie mussten noch einen kurzen Austausch haben, ihre jungen Herzen waren zu voll von dem herrlichen Feste. Melanie brachte ihre duftigen Straeusse, die sie im Cotillon erhalten hatte, mit und breitete sie auf dem Tische aus. Mit wehmuetiger Freude betrachtete sie den reichen Segen. "Ach!" rief sie aus, "wie schade, dass alles vorbei ist!" "Alles Schoene ist vergaenglich, nur die Erinnerung bleibt!" entgegnete Flora weise. Und sie betrachtete bei ihren Worten die Photographie eines jungen Mannes, die sie vorsichtig und geschickt in ihrem Taschentuche verborgen hielt. - Es war Georg Breitners Bild. Er hatte dafuer das ihrige eingetauscht. "Ach, Kinder, es war doch zu schoen!" brach Annemie in ploetzlicher Begeisterung aus. "O, was ich euch alles erzaehlen koennte!" "Und ich! Und ich!" klang es durcheinander. "Ihr wuerdet staunen, wenn ich sprechen wollte!" rief Melanie stolz und schlug ihr Auge kokett gen Himmel, "ich habe viel erlebt!" - In ihrem Eifer vergass sie ganz, ihre Stimme zu daempfen. "Nicht so laut, Melanie," ermahnte Rosi und Orla stimmte ihr bei. "Wir wollen zu Bett gehen," riet sie ernstlich, "denn wenn ihr erst anfangt, eure Erlebnisse zu erzaehlen, dann koennen wir bis zum hellen Morgen hier sitzen." "Morgen ist Sonntag, da koennen wir ausschlafen!" meinte Grete, die darauf brannte, die geheimnisvoll angedeuteten Geschichten zu hoeren. "Wo sind denn aber Ilse und Nellie?" unterbrach sie sich ploetzlich und sah sich um; "ich habe Ilse den ganzen Abend nicht gesehen. Hatte sie wirklich Kopfschmerzen? Kommt, wir wollen uns zu ihnen schleichen und nachsehen!" Doch dieser allgemein Beifall findende Vorschlag kam nicht zur Ausfuehrung. Eben als sie auf den Zehen einige Schritte gethan, stand Miss Lead wie ein Nachtgespenst vor ihnen. "Wo wollt ihr hin?" fragte sie erzuernt. "Habe ich euch nicht Ruhe geboten? Sofort legt euch nieder, - und morgen werde ich euren Ungehorsam der Vorsteherin melden!" So wurde es denn still in den oberen Raeumen. Die plaudernden Lippen verstummten nach und nach - die Augen schlossen sich zu suessem Schlummer und ein guetiger Traumgott fuehrte die Schlafenden zurueck in den festlichen Saal. Noch einmal liess er die Musik erklingen und die junge Schar im lustigen Tanze dahinfliegen. - "O wie oede ist die Wirklichkeit!" war Melanies erstes Wort, als sie erwachte. * * * In
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