FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158  
159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   >>   >|  
llkuerlich kamen ihr dabei die ersten Verse ihres grossen Werkes auf die Lippen und laut, mit pathetischer Stimme, fing sie an zu deklamieren: "Heraus, ihr Blumen, aus euren Kelchen, Ich will mit euch spielen! Eilt euch, ihr lieben Tulpen und Nelken, Lasst mich nicht warten, ihr vielen, vielen, Heraus, heraus!" Ein lautes Pochen an der Thuer und ungestuemes Auf- und Niederdruecken des Griffes unterbrach sie hoechst unangenehm. Zugleich wurde Gretes Stimme laut. "Warum schliesst du dich denn ein? Mach' schnell auf, ich bringe dir etwas!" In aller Eile befestigte Flora ihr Haar, schob dann den Riegel zurueck und fragte aergerlich: "Was willst du denn?" Grete war in das Zimmer getreten und sah sich verwundert um. "Du sprachst doch eben laut," sagte sie, "mit wem hast du dich denn unterhalten?" Flora blieb ihr die Antwort schuldig; sie sah ihr Manuskript in Gretes Hand, ungestuem nahm sie es an sich. "Gieb her! Wie kommst du zu meinem Hefte?" "Nur nicht so heftig," entgegnete Grete, "was faellt dir denn ein? Es ist die reine Gefaelligkeit, dass ich es dir bringe. Doktor Althoff hat es mir fuer dich uebergeben." "Warum liess er mich nicht selbst rufen? Du wirst dich wohl wieder vorwitzig aufgedraengt haben, es ist so deine gewoehnliche Art. Uebrigens jetzt kannst du wieder gehen, ich moechte allein sein!" Aber Grete verspuerte keine Lust, sie zu verlassen, sie witterte ein Geheimnis, das musste sie erst heraus haben! "Ich habe aber keine Lust, dich zu verlassen," sagte sie und setzte sich mit aller Gemuetlichkeit nieder. "Du bist wirklich unausstehlich!" stiess Flora aergerlich heraus und drehte Grete den Ruecken. Ploetzlich kam ihr ein Gedanke. "Wenn du durchaus hier bleiben willst, so thue es meinetwegen," fuhr sie fort und naeherte sich der Thuer, "mich geniert es nicht." Und sie hatte die Thuer geoeffnet und war hinaus, noch ehe Grete sich erhoben hatte. Schnell drehte sie den Schluessel im Schloss um und - das neugierige Gretchen war eine Gefangene. Gefluegelten Schrittes eilte sie in den Garten, der Traueresche zu. Sie huschte zwischen den bis auf den Boden herabhaengenden Zweigen hindurch und sank auf einem Baenkchen von Birkenstaemmen nieder. Hier war sie vor jedem Lauscherblicke sicher. Sie presste die Hand auf das hochklopfende Herz und ein Zittern ueberlief sie vor der Entscheidung! Wie wird sein Urteil ausgefallen sein? Nicht lange hielt die zagende Schwaeche an u
PREV.   NEXT  
|<   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158  
159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   >>   >|  



Top keywords:

heraus

 

verlassen

 

wieder

 

Gretes

 

nieder

 

bringe

 

aergerlich

 

willst

 

drehte

 

Stimme


vielen

 

Heraus

 

stiess

 
Entscheidung
 

unausstehlich

 

wirklich

 
Urteil
 
bleiben
 

Zittern

 

Gedanke


Ploetzlich

 

ueberlief

 
durchaus
 

Ruecken

 

Gemuetlichkeit

 

moechte

 

allein

 

zagende

 

kannst

 

Uebrigens


Schwaeche

 

verspuerte

 

ausgefallen

 

musste

 

Geheimnis

 

witterte

 

setzte

 

Gefangene

 

Gretchen

 

neugierige


Schloss

 

gewoehnliche

 

hindurch

 
Zweigen
 

Schrittes

 

Garten

 

Traueresche

 

zwischen

 
herabhaengenden
 
Gefluegelten