se zeihen!"
Und Knoop erwiderte:
"Gegen Ihren sofortigen Austritt habe ich nichts einzuwenden, Herr von
Klamm. Auch bin ich bereit, Ihnen ein ganzes Vierteljahrhonorar und die
Haelfte einer weiteren Quartalrate bei meiner Kasse anzuweisen. Mehr
bedaure ich nicht bewilligen zu koennen. Es haette in Ihrer Hand gelegen,
in meinem Geschaeft zu bleiben, wenn Sie meiner Bitte um offene
Darlegungen Ihrer Handlungsweise entsprochen haben wuerden. Da Sie es
verweigerten, waren Sie--nicht ich--schuld an unserer Trennung. Ueber
die inneren Vorgaenge, die Ihren Austritt veranlassten, werde ich nicht
sprechen. Das gewuenschte Zeugnis werde ich Ihnen ausstellen."
"Konkurrenz muss sich jeder gefallen lassen. Ich haette lieber gesehen,
Sie haetten auf solche Plaene verzichtet--natuerlich--ich bedaure sogar,
dass ich Sie nicht in dem Vertrage zwischen uns, dazu verpflichtet
habe--aber ich vermag nichts einzuwenden."
Die Gegenrede war sehr kuehl gehalten. Sichtlich kostete es Knoop Muehe,
auch nur so zu sprechen.
Und so blieb und wurde dann auch alles.
Schon am folgenden Vormittag machte Klamm den Damen seinen
Abschiedsbesuch, und die Damen liessen sich verleugnen.
Den Redaktionsmitgliedern, die ihm, wie er wusste, meist feindselig
gesinnt waren, sandte Klamm nur seine Karte. Von denen im Geschaeft, die
ihm wohlwollten, die seinen Fortgang bedauerten, verabschiedete er sich
persoenlich.
Als er am vierten Tage nach der erwaehnten Unterredung bei Herrn Knoop
nach vorangegangenem Klopfen und "Herein" eintrat, fand er Theodor Knoop
dort, und die Blicke der beiden Maenner trafen sich, ohne dass sie einen
Gruss wechselten, mit einem Ausdruck von Feindseligkeit.
Klamm ging bei dieser letzten Verabschiedung mit dem Gefuehl von dannen,
dass er fortan nicht nur in dem Bruder Theodor, den er bisher noch
geschont hatte, einen unerbittlichen Gegner haben werde, sondern, dass er
sich auch das Wohlwollen des Herrn Knoop vollstaendig verscherzt habe.
* * * * *
Den ersten Schritt, den Klamm nach seiner Entfernung aus dem Knoopschen
Geschaeft unternahm, richtete er ins Polizeipraesidium. Er hatte sich
vorher erkundigt, an wen er sich wenden musste, und fand auch bei dem
Abteilungschef eine sehr hoefliche Aufnahme und ein bereitwilliges Ohr.
Nach eingehender Darlegung der Umstaende empfing er die Zusage, dass ihm
vorlaeufig fuer die naechsten acht Tage ein Geheimpolizist zur Verfuegung
gestellt werde
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