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a in der Neustadt vormittags eine Dame der vornehmen Gesellschaft in ihrem Kabinett. In einen seidenen Morgenrock gehuellt, umgeben von Pariser Moebeln und kostbaren Kunstgegenstaenden, lehnte sie sich in einen weichgepolsterten, mit Damast bezogenen Stuhl zurueck, putzte an den Naegeln ihrer weissen, zierlichen Haende und horchte auf den Bericht eines vor ihr gehenden Mannes. Er war nach Art jener die herrschenden Moden beobachtenden Persoenlichkeiten gekleidet, die zwar ein Auge dafuer besitzen, was den Leuten der bevorzugten Gesellschaftsklassen gefaellt, die aber bei der Wahl der Stoffe und des Schnittes wegen ihres eigenen Mangels an gutem Geschmack fuer sich selbst allezeit fehlgreifen. Auch besass er die grobe Gesichtsfarbe und jenen gewissen unsicheren Ausdruck in den Zuegen, der dem gewoehnlichen Mann schon Misstrauen einfloesst, die Erfahrenen aber abhaelt, sich mit ihnen, sofern sie sie nicht fuer ihre Zwecke durchaus brauchen, ueberhaupt einzulassen. "Ich bin hergekommen, um mir fernere Verhaltungsmassregeln zu erbitten, meine Allergnaedigste!" hub er an. "Es war das von Ihnen befohlen, sobald in Herrn von Klamms Lebenslage eine Aenderung eintreten wuerde. "Ich habe zu melden, dass er das Knoopsche Geschaeft schon wieder verlassen hat. "Auch ist allerlei Auffallendes in diesen Tagen geschehen. Er hat mit seiner Mutter zusammen einen Fremden, der in einem Hotel in der Jaegerstrasse wohnt, versteckt beobachtet. Dieser Fremde ist, wie ich weiss, weil ich ihn persoenlich kenne, der Bruder seines bisherigen Chefs. Was aber die gnaedige Frau besonders interessieren wird, ist die Nachricht, dass er offenbar mit der Gesellschafterin im Knoopschen Hause ein Verhaeltnis angeknuepft hat. "Ich bin ihm gefolgt, waehrend er mit ihr ein Rendezvous im Tiergarten hatte, und schliesse aus diesem Umstand wohl nicht mit Unrecht, dass seine Entlassung damit im Zusammenhange steht." "Ah--ah! Das sind ja interessante Neuigkeiten, Herr Numick.--Ich muss Naeheres, Ausfuehrlicheres hoeren," fiel Frau von Kraetz mit lebhaftem Ausblick ein, noetigte ihren Agenten nunmehr zum Sitzen und liess sich von ihm erzaehlen. Und er gab zum Besten, was Wirklichkeit war und was er, um den Wert seiner Dienste zu erhoehen und sich dadurch einen groesseren Anspruch auf Belohnung zu sichern, ohne Skrupel aus seiner Phantasie hinzufuegte. "Was Sie ferner thun sollen?" bemerkte dann am Schluss seines Berichtes die Dame. "Sie sollen
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