habe. Solches werde ich auch allen
Beteiligten mitteilen.--Adieu!"
Theodor Knoop schoss das Blut in den Kopf, eine rasende Wut ergriff ihn.
Statt zu gehen, statt alles hinzunehmen, statt ein erklaerend
besaenftigendes Wort zu sprechen, um sich so den Abgang zu erleichtern
sagte er:
"Wohlan, mein Herr! Nach Ihrem Belieben! Ich darf mir aber wohl die
Frage erlauben, was Sie berechtigt, mich in solcher Weise zu beleidigen?
"Sollten es die alten Maerchen sein, dass ich Ihre Frau Mutter bei
Gutskaeufen geschaedigt habe, so erklaere ich das fuer eine Luege. Ich kann
Ihnen nur dringend raten, dass Sie Ihre Verleumdungen nicht fortsetzen!
Also nicht Sie haben ein Recht, eine solche Sprache zu fuehren, sondern
ich koennte Sie wegen Ihrer Nachreden, die sich auf voellig vage
Vermutungen stuetzen, zur Rechenschaft ziehen. Ich habe Ihre Frau Mutter
nie mit Augen gesehen!"
Theodor hatte seine Rede kaum beendet, als schon ein, mit einer
befehlenden, jeden Widerstand aufhebenden Handbewegung begleitetes:
"Hinaus! Augenblicklich hinaus!" in einem so drohend lauten Ton
erfolgte, dass es hell durch die unteren Raeume des Hotels ertoente, und
Anlass gab, dass sich mehrere nebenan befindliche, beim zweiten Fruehstueck
sitzende Gaeste erhoben und herbeieilten, aber auch der Portier
unmittelbar darauf mit besorgter Miene den Kopf durch die Thueroeffnung
steckte.
"Lassen Sie dieses Subjekt niemals wieder vor! Hoeren Sie, Portier! Er
soll mir nicht mehr gemeldet werden!" befahl Klamm in einem kurz
befehlenden, sehr scharfen Ton. Waehrend sich Theodor, zitternd und
zaehneknirschend vor Wut, entfernte, schritt er auf dem entgegengesetzten
Weg zum Aussenflur, um sich wieder in sein Zimmer zu begeben.
* * * * *
Nach diesem Vorfall richteten sich zunaechst Theodor Knoops Gedanken auf
die Ueberlegung, wie er sich--gleichviel ob ihm Vorteile dadurch
entgehen wuerden--an Klamm raechen koenne. Je mehr er zugeben musste, dass
Klamms Haltung voellig gerechtfertigt gewesen, desto hoeher loderte
der Ingrimm in ihm auf, desto mehr verschaerften sich die
Vergeltungsgedanken.
Aber schon am selben Tage dachte er anders! Was scherte ihn das
Wohlwollen oder die Abneigung des Herrn von Klamm! Wenn er nur das
Geschaeft machte, nur Geld verdiente! Und nur in dem einen Punkte musste
er noch handeln! Er musste fuer alle Faelle den Bankdirektoren eine
Erklaerung geben, weshalb Klamm so sehr gegen ihn eingenommen sei.
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