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ahm an, dass er sich nicht zu verteidigen vermoege, und sie sah, dass er fuer sie fuer immer verloren war. Klamm empfing sonst aber auch heute die guenstigen Eindruecke, die er waehrend der wiederholten Begegnungen im Knoopschen Hause von Ileisa erhalten hatte. "Wir lebten," berichtete sie auf seine Bitte, ihm von ihrer Jugend und Vergangenheit naeheres zu erzaehlen, "in sehr reichlichen Verhaeltnissen auf einem meinem Vater gehoerigen Gute in Schlesien. Bei einem gelegentlichen, laengeren Aufenthalt in Berlin, machte er die Bekanntschaft einer adeligen Abenteuerin, die ihn dermassen zu umstricken wusste, dass er sich in der Folge oft wochenlang dort aufhielt, und ihr auch, nachdem meine Mutter inzwischen vor Gram ueber sein Verhalten gestorben war, zuletzt fast sein ganzes Vermoegen verschrieb. Nach seinem, in meinem dreizehnten Lebensjahre erfolgten Tode strengte meine, seit meinen Kinderjahren bei uns lebende, nunmehr Mutterstelle bei mir vertretende Tante einen Prozess gegen die Erbschleicherin an, der aber nur den Ausgang hatte, dass der uns verbliebene Kapitalrest noch mehr geschmaelert wurde. "Dazu traten erhebliche Verluste, die durch Kursrueckgaenge an Papieren entstanden, sodass meine Tante nur so viel uebrig behielt, um mir eine Erziehung geben und selbst unter den allerbescheidensten Anspruechen existieren zu koennen. Meine, durch solche Vorgaenge beeintraechtigte Jugend hat mich frueh ernst gemacht. Waehrend meines spaeteren Aufenthaltes in einem Maedchen-Seminar kannte ich nur Arbeit, Einschraenkungen und Pflichterfuellung. Vergnuegen, Abwechslungen gab es nicht. Aus dem einst frohen, lebenslustigen Kinde wurde ein schwermuetig bedruecktes Wesen, das frueh zu resignieren lernte, das sein urspruenglich starkes Temperament zu zuegeln gezwungen wurde. "Ich habe zufolge solcher fruehen Erlebnisse einen wahren Abscheu vor allem Unsittlichen, vor allem Abweichenden und Extravaganten erhalten. Ich habe erkannt, dass nur die Hingabe an die idealen Dinge dieser Welt einen Menschen gluecklich machen kann, dass nur weises Mass und Beschraenkungsfaehigkeit die Moeglichkeit eroeffnen, den Konflikten mit dem eigenen Ich und der Aussenwelt erfolgreich zu begegnen. "Meine Tante ist mir darin ein Vorbild. Wenn Sie einen Einblick in diese gute, gerechte, selbstlose Natur empfingen, wuerden Sie sagen, dass es doch noch Ausnahmemenschen giebt. Ihr will ich nachstreben; um ihr meinen Dank an den Tag zu legen fuer al
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