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Sehen Sie doch--was man aus ihnen gemacht hat? Ist das noch mein feuriger Carlitos, sind das meine Erna und Jorinde; und die beiden besten Kinder, Ben und Fred? Was ist aus ihnen geworden? Ange habe ich ihr schon entzogen! Sie hat das kleine Geschoepf mit einem Lineal geschlagen! O, ich erwuerge diese Person naechstens!" "Ange, Ange, beruhigen Sie sich! Vieles kann ja nach Ihren Wuenschen geschehen! Carlos wird gewiss gutheissen, was Sie verstaendigerweise anordnen." "Er? Der? Sitzt er nicht auf seinem Zimmer und gruebelt den ganzen Tag? Sehen wir ihn anders als bei den Mahlzeiten? Ist er noch mein bester, heissgeliebter Mann?--Ein verdriesslicher Hypochonder, ein rauher, abwehrender Mensch hockt drueben, der an nichts Freude hat--nicht einmal"--jetzt traf bitterliches Schluchzen Teuts Ohr--"an seiner Familie, an seinen Kindern! O, wie grenzenlos ungluecklich bin ich! Wo ist die alte, gute Zeit geblieben! Unser Haus ist ja eine Totengruft geworden!" Unter heftiger Bewegung hoerte Teut das alles an. Trug er denn die Schuld? Hatte er das alles heraufbeschworen?--Vielleicht! Er erkannte, dass meistens nur die Not selbst zur Lehrmeisterin der Menschen wird. Er hatte eingegriffen in die Plaene des Schicksals. Statt aus dem Regen den Sonnenschein von neuem hervorbrechen zu lassen, hatte er diesem zu fruehzeitig ein Dach gebaut, und ein Dach, welches das goldene Licht verscheuchte. * * * * * Teut sass in seinem Zimmer und arbeitete. Seit Stunden war er nicht vom Schreibtisch gewichen, und einige Male lehnte er sich zurueck und blickte sinnend und verloren die Pinselstriche der fluechtigen Malerei zaehlend, zur Decke empor. Die letzten Vorgaenge hatten einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht. Er litt mit seiner geliebten Ange und verstand alles und sann, wie ihr zu helfen sei. Aber konnte er ihr die sorglose Froehlichkeit zurueckgeben? Konnte er sie wieder jung machen? Was sie innerlich litt, uebertrug sich auf ihre Erscheinung. Schon begann sich etwas von dem holden Zauber zu loesen, der sie vor Jahren so unwiderstehlich gemacht hatte. Und dann sagte er sich doch, dass nicht die veraenderte Lebensweise schuld sein koenne, sondern ganz andere Dinge Ange beschaeftigen muessten. Ja, das war es! Sie war nicht gluecklich in ihrer Ehe, und den Ersatz, welchen sie frueher in ihren Kindern fand, entbehrte sie jetzt doppelt, da man sie ihr halb genommen hatte. Aber das letztere konnte doch wi
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