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die Angst und die Scham, furchtbare Schauer jagten durch seine Seele. Kalter Schweiss brach hervor auf seiner Stirn. Was wurde aus ihnen? Welch ein erbaermlicher, gewissenloser Mensch war er! Er wollte davongehen, und nicht einmal fuer das Naechstliegende, ja vielleicht nicht einmal fuer sein eigenes Totenhemd war gesorgt. Aber halt! War da nicht ein Geraeusch auf dem Korridor? Hastig verschloss Clairefort das Portraet, als sei's ein Vergehen, es zu betrachten. Er lauschte herzklopfend--schlich wie ein Dieb an seine eigene Thuer. Aber es war nichts. Nun nahm er seinen Platz wieder ein und lehnte sich zurueck. Konnte er noch gesund, schmerzensfrei werden? Nein, jetzt niemals mehr! Ohne Morphium vermochte er ueberhaupt ferner nicht zu leben. Was that er noch auf der Welt? Seine Pflicht, die Pflicht gegen die Seinigen hielt ihn! Nein, auch die konnte ihn nicht ans Leben fesseln. Er war ja ein Nichts. Er war nur eine Last--nur ein-- Es uebermannte ihn die Seelenqual: er schluchzte und erschrak vor den Toenen, die sich seiner eigenen Brust entrangen. Er war nur ein Hindernis fuer Anges Glueck. Fort denn, je schneller, desto besser!--Teut! Teut! Da kam ihm der Gedanke an ihn. Welch ein Mensch! Er wuerde sie nicht verlassen. Nein, sicher nicht! Gut, also sterben-- Was Clairefort noch zu sagen hat, befindet sich in den Blaettern aufgezeichnet, welche Ange morgen finden wird. Aber wenn er nun nicht stirbt, wenn es nicht gelingt, wie juengst? Er bewegt den Kopf. Wohl, er wird das Schriftstueck unter sein Kopfkissen legen, nicht auf den Tisch. Wacht er abermals auf, dann bleibt seine Absicht verborgen. Waehrend er sich an sein Bett wendet, ziehen noch einmal die letzten Jahre an ihm vorueber. Wie er zum erstenmal gespielt und ihn dann der Teufel erfasst hat, wie er vom Glueck beguenstigt wird und dann doch alles wieder verliert. Und immer von neuem verliert! Wie er innehalten will und doch sich ueberredet, er werde den Verlust zurueckerobern, endlich--ein Verzweifelter--die groessten Summen einsetzt, um abermals betrogen zu werden und zuletzt sich sogar am fremden Eigentum vergreift! Das Vermoegen seiner Frau, seiner Kinder opfert er auch noch dem wahnsinnigen Gelueste! Die Decke auf dem kleinen Nachttisch hat sich verschoben. Clairefort zupft daran. Noch im letzten Augenblicks beherrscht ihn der kleinste Gewohnheitsdrang. Er legte sich nieder, macht fast pedantisch alle Vorbereitungen, zittert, setzt erst da
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