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sie bewegte nur das Haupt und zog hastig die Kleinen mit sich fort, die nun zum letztenmal das bleiche Gesicht ihres Papas gesehen hatten. * * * * * Waehrend noch der Graf ueber der Erde stand, war ein Brief von Frau von Ink an Ange eingelaufen. "Ich muss es Ihnen aussprechen, gnaedige Graefin"--schrieb Olga--"wie sehr ich schon bei dem Tode Ihres herrlichen Knaben mit Ihnen fuehlte und wie mich heute Ihr Schicksal bewegt! Ein Fremder vermag gegenueber einer solchen Trauer nichts. Das barmherzigste und mitleidigste Wort muss ohne Wirkung verhallen, weil die Besaenftigung des Schmerzes nicht abhaengig ist von aeusserlichen Einfluessen, sondern in dem Menschen selbst sich reisen muss durch die allheilende Zeit. Und unter dieser Erwaegung, gnaedige und hochverehrte Frau, wird vielleicht auch meine aus aufrichtigster Teilnahme hervorgehende Bitte wirkungslos sein, dass Sie sich Ihrem Kummer nicht allzusehr hingeben moegen und dass Sie sich der Hoffnung nicht verschliessen, dass auch fuer Sie wieder lebensfrohere Tage zurueckkehren werden. Ich wuensche es von ganzem Herzen und wuerde ueberaus gluecklich sein, wenn Sie mir gestatten wollten, Ihnen bald einmal muendlich mein Beileid ausdruecken zu duerfen. Glauben Sie, ich bitte, an das herzliche Mitgefuehl und die verehrungsvolle Freundschaft Ihrer sehr ergebenen Olga von Ink." Ange fand in der Aufregung, Unruhe und Sorge der ersten Tage keine Zeit, diesen Brief zu beantworten. Sie ward aber an das Schreiben erinnert, als bald nach dem Begraebnis--es war der Erste des neuen Monats--Tibet sich ihr mit unschluessiger Miene naeherte und erklaerte, dass das Bankhaus weitere Zahlungen verweigere. Es habe, berichtete dieser, den bestimmten Auftrag, nur gegen die eigenhaendige Quittung des Grafen zu zahlen. Er--der Banquier--wisse ja selbst nicht, aus welcher Quelle jene Summen floessen, und muesse deshalb jedenfalls erst naehere Weisungen ruecksichtlich der weiteren Ordnung der Angelegenheit abwarten. Daraus ergebe sich alles uebrige. Ange verlor auf Augenblicke gaenzlich die Fassung. Schon der zustimmende Entschluss, Tibet wie bisher den Monatsbetrag erheben zu lassen, war ihr namenlos schwer geworden. Zweimal rief sie ihn, als er sich schon die Treppe hinabwandte, schamerfuellt zurueck. Erst des umsichtigen Beraters Auseinandersetzungen ueber die unbedingte Notwendigkeit: die Bestreitung der durch den Todesfall hervorgerufenen Ausgaben
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