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etzte sich ihr mit dem Ausdruck aufrichtigster Teilnahme gegenueber. Dabei streifte ihr Blick das Gemach, und die kleinen Unordnungen blieben ihr nicht verborgen. Nach einem laengeren Austausch ueber den Verlauf der Krankheit und die letzten kummervollen Tage nahm Olga das Wort und sagte: "Und nun noch eins, Frau Graefin. Sollte ich Ihnen in etwas dienen koennen, bitte, verfuegen Sie ganz ueber mich. Ich versichere Sie, dass ich ausserordentlich gluecklich sein wuerde, wenn ich Ihnen in irgend einer Weise meine Freundschaft und Teilnahme an den Tag legen koennte!" Ange, der es in ihrer angstvollen Lage und angesichts von so viel Herzlichkeit schon auf den Lippen gezuckt hatte, vorzutragen, was sie beschaeftigte, atmete erleichtert auf und nahm sogleich das Wort: "Sie kommen mir in Ihrer Guete zuvor, gnaedige Frau: ich danke Ihnen von ganzem Herzen. Ich haette allerdings wohl eine grosse Bitte--" Sie stockte. Olga horchte auf. Diese Gespraechswendung beruehrte sie aufs angenehmste. Was konnte Ange Grosses wuenschen, und wie hoch wuerde eine Frau wie diese ihr den geringsten Dienst anrechnen! Auch die Rueckwirkungen auf Teut ueberlegte sie rasch. Noch immer hoffte Olga auf einen Ausgleich mit dem Rittmeister, und in dem geheimsten Schubfach ihres Innern nicht nur auf diesen, sondern, zuguterletzt auch auf eine bedeutungsvolle Anknuepfung zwischen ihm und einer ihrer Toechter. "Sprechen Sie, sprechen Sie, gnaedige Frau--Ich bitte!" rief Olga lebhaft nach Anges Worten. Und nun setzte Ange dieser kaltherzigen, nur von ihren eigenen Interessen beherrschten Frau in ziemlich unzusammenhaengender und unklarer Weise auseinander, dass sie durch den ploetzlichen Tod ihres Gatten in peinlichste Verlegenheit geraten und voruebergehend einer groesseren Summe Geldes benoetigt sei. "Arme Graefin! Auch das noch! Die kleinlichen Nebensorgen bei so grossem Schmerz und Kummer!" rief Olga mit vortrefflich gespieltem Ausdruck der Teilnahme in den Mienen, in Wirklichkeit erfasst von einer mit Schadenfreude vermochten aeusserten Befremdung. "Ja wie ist da zu helfen? Offenheit gegen Offenheit, liebe Frau Graefin! Wir haben allerdings ein aus unserem Gutsverkauf hervorgegangenes, recht ansehnliches Vermoegen, aber alles, das weiss ich, ist unkuendbar festgelegt fuer eine lange Reihe von Jahren, und die Summe, deren Sie beduerfen--Sie nannten fuenftausend Mark, wenn ich recht verstand? Nicht wahr, Frau Graefin? Ja, ja, ganz ric
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