nd machte,
entwichen die ernsten Schatten auf ihrem Gesicht, wiederbelebte Hoffnung
verschoente ihre Zuege und in ihrem unzerstoerbaren Sanguinismus glaubte
sie schon wieder das Beste.
"Sie bleiben heute nicht zu Tisch, Teut? Wann kommen Sie? Wann reiten
wir aus? Sie sind doch morgen bei dem Diner? Sehen wir uns noch?" So
fragte sie und so schien bereits alles wieder verwischt, was sie noch
eben so zaghaft beruehrt hatte.
* * * * *
Die Zeit war vergangen.
Teut hatte durchgesetzt, was er wollte. Der groesste Teil der Dienerschaft
wurde entfernt. In das Hauswesen, in Kueche und Keller kam eine andere
Ordnung, in die Erziehung der Kinder ein anderer Geist. Die neue
Gouvernante erhielt die gemessensten Befehle und empfing Vollmachten,
die verhinderten, dass das fruehere planlose Treiben fortgesetzt wurde.
Unter dem Vorgeben, dass ein trauriges Familienereignis verbiete,
Gesellschaften mitzumachen und in gewohnter Weise Besuch im Hause zu
empfangen, ward auch diese kostspielige Seite des bisherigen Lebens
einschraenkt, und Ange musste sich dazu verstehen, mit einer streng
begrenzten Summe die eigene Toilette und die ihrer Kinder zu bestreiten.
Das alles schaute sie mit harter Nuechternheit an; die Schule des Lebens
schlaegt ihre Pfade nicht durch bluehende Buesche, sie fordert Entbehrungen
und Kaempfe.
"Wo sind die Kinder?" fragte Ange, und die Antwort hiess: "Sie lernen,
sie haben Unterricht." Wenn sie den Kopf in die Thuer steckte, sah sie
das strenge, unbewegliche Gesicht der neuen Gouvernante und oft genug
ein Thraenlein in den Augen ihrer Lieblinge. Die Befriedigung
augenblicklicher Neigungen stiess auf Schwierigkeiten. Wenn sie Einkaeufe
gemacht hatte und die Rechnung vorgelegt wurde, gab es Szenen mit
Carlos. Er sandte den Diener ohne Geld zurueck und dieser stand ratlos
da. Tibet lief mit bedrueckter Miene hin und her, und durch die offene
Thuer sah Ange den wartenden Boten, der nicht befriedigt wurde, und die
betroffenen Gesichter ihrer Umgebung, die ihre stummen Bemerkungen
machten.
"Konrad soll anspannen!" befahl sie, und wenn sie zum Ausfahren
geruestet, hinabsteigen wollte, stand statt des Wagens der Kutscher vor
ihr und erklaerte, das eine Pferd sei krank. Ange fragte nicht, weshalb
man statt der Schimmel nicht die Braunen anspanne; die Braunen waren
verkauft worden.
Wenn es ihr ploetzlich durch den Kopf fuhr, wie frueher Freunde um sich zu
versammeln, schuettel
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