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teren, vielleicht durch ihre Handlungsweise heraufbeschworenen Zukunft vor ihr Auge treten. Atemlos horchte sie auf und erbebte. Welch drohende, vernichtende Wolken hingen ueber ihrem ahnungslosen Haupt! Nachdem er geendet, sass sie lange stumm und sprach kein Wort. Aber als dann aus seinem Munde ihr Name drang: "Liebe Ange, liebe Freundin, zuernen Sie mir?" da ueberwaeltigte sie ihr Gefuehl und sie neigte das Haupt und schluchzte. Er wagte es: er strich sanft ueber ihr Haar; er that, als ob er nichts anderes fuehle als Mitleid, nichts anderes geben wolle als Trost, und doch bedurfte er seiner ganzen Kraft, um sie nicht in dem Ausbruch unterdrueckter Leidenschaft ans Herz zu ziehen. * * * * * Am naechsten Tage nach diesem Ausflug traten Clairefort und Teut nach Tisch--es waren heute ausnahmsweise nur drei Gedecke, da die Kinder frueher speisten--in des ersteren Gemach. Clairefort schien duesterer als je, es war waehrend der Tafel, bei welcher Tibet mit seinem geraeuschlosen Schritt bedient hatte, fast keine Silbe ueber seine Lippen gekommen, und Ange--noch unter dem Eindruck der juengsten Unterredung--verhielt sich ebenso einsilbig. In dem matt erleuchteten, dunkel tapezierten Zimmer kam es Teut heute fast unheimlich vor. Seltsam schaute der Marmorkopf einer Venus aus dem Dunkel hervor, und duester starrten ihm die Arabesken aus dem Teppich entgegen, der den Fussboden bedeckte. Eine Weile sassen beide Maenner rauchend und ohne zu reden, nebeneinander. Jedem lagen Worte auf der Zunge, keiner wollte zuerst sprechen. Endlich sagte Clairefort tonlos: "Sie haben gestern mit Ange gesprochen, Teut?" Der Angeredete nickte, ohne etwas zu erwidern. Clairefort wiederholte nun seine Frage. "Ja," sagte Teut, "ich habe mit Ihrer Frau geredet." "Was sagte sie, bitte?" Ohne auf diese Frage unmittelbar zu antworten, entgegnete Teut: "Hat sie Ihnen keine Mitteilung gemacht?" "Nun--ja und nein! Sie sprach sehr unzusammenhaengend. Sie hing sich an meinen Hals, weinte und rief: 'Ich will mich bessern, Carlos!' Ich vermutete, dass diese Aeusserung aus dem Gespraech mit Ihnen hervorgegangen sei. Gesagt hat mir Ange nichts." Teut horchte auf.--Wie ruehrend! Welch eine liebenswuerdige Reue lag in diesen paar Worten! "Gut! Warten wir also ab, Clairefort!" "Ja--" sagte dieser gedehnt und offenbar unbefriedigt. Jetzt sah Teut Clairefort versteckt ins Auge. Ein verdrossener, nerv
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