ross seien, dass jaehrlich
erhebliche Ueberschuesse aus den Zinsen zurueckgelegt werden koennten."
"Nun," rief Clairefort, offenbar erleichtert, aber immerhin erregt, und
in dieser Erregung nur den letzten Aeusserungen Teuts Gehoer schenkend,
"ich denke, dass wir keine Kinder sind! Es ist, wie ich Ihnen sagte. Mein
Ehrenwort darauf,--das ich indes nur erhaertend hinzufuege, weil die
Behauptung meiner Frau der meinigen gegenuebersteht. Durch den Sturz
eines Bankhauses habe ich grosse Summen verloren, wodurch mein Vermoegen
ganz ausserordentlich zusammengeschmolzen ist. Das weiss auch Ange, denke
ich--"
"Nein! Sie weiss gar nichts! Aber gut," sagte Teut, "wenn dem so ist,
dann werde ich mit Ihrer Erlaubnis handeln!"
* * * * *
Kurze Zeit darauf hatte Teut Gelegenheit, noch einmal mit Ange zu
sprechen. Ein Vorfall, der nur allzu bezeichnend fuer sie war, gab dazu
Veranlassung. Er trat am Spaetnachmittag ins Haus und fand sie bei der
Besichtigung eines seidenen Kleides, das sie gerade der Jungfer mit den
Worten zurueckgab: "Nein, auch das geht nicht. Ich werde mir dann fuer das
Fest ein neues machen lassen und heute noch ausfahren, um den Stoff
auszusuchen."
"Ich stoere wohl, Frau Graefin--" hob Teut, ruecksichtsvoll ins Zimmer
tretend, an.
Sie schuettelte ihren Kinderkopf, raffte erroetend und verlegen allerlei
auf den Stuehlen umherliegende Garderobengegenstaende auf, schob sie der
Kammerjungfer ueber den Arm und hiess sie und Erna, welche eben, die Thuer
sperrweit offen lassend, ins Zimmer gestuermt kam, gehen.
"Nein, halt! Warten Sie, Charlotte!" unterbrach sie aber doch ihren
Befehl. "Der Herr Rittmeister mag entscheiden."
Die Jungfer that, wie ihr gesagt wurde. Sie legte die Kleider auf einen
Stuhl und suchte unter den ueberreichen Ballroben eine hervor, die sie
ihrer ungeduldig wartenden Herrin ueberreichte.
"Ich verstehe von Kleidern gar nichts," sagte Teut schroff. Es stoerte
ihn, dass Ange in Gegenwart der Zofe mit ihm dergleichen Dinge besprechen
wollte.
Ange sah ihn missmutig an, wollte etwas erwidern, unterdrueckte aber die
Entgegnung.
Inzwischen nahm Erna eines der Kleider an sich, fuhr mit den Armen
hinein, schob die Schleppe mit den Fuessen ungeschickt hin und her, so dass
sie diese mit den bestaeubten Schuhen beruehrte, und rief endlich laut:
"Mama, Mama, sieh einmal!"
"Aber Erna, Erna!" flehte Ange und eilte erschrocken hinzu. Das Kind
aber hob den
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