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trat einen Augenblick beiseite. Es war Tibet, der geschaeftig ausraeumte, hier sich nach einem Spielzeug, dort nach einem Kleidungsstueck bueckte und ordnend die Hand an Tisch und Stuehle legte. Ja, Tibet, Tibet! Er uebernahm die Pflichten aller. "Die Herrschaften sind aus gefahren?" fragte Teut, nun hervortretend und den Kammerdiener begruessend. "Jawohl, Herr Baron. Frau Graefin macht Besuche mit den Kindern; der Herr Graf ist schon frueher fortgeritten." Er sprach in seiner gewohnten ehrerbietigen Weise und schob eine Puppe, die er gerade in der Hand hatte, verlegen hinter sich. Teut nickte und liess sich nieder. Es kam ihm sehr gelegen, den Vertrauten des Hauses einmal allein zu treffen, und er beschloss, ein Gespraech mit ihm anzuknuepfen. "Wie lange sind Sie eigentlich schon in der graeflichen Familie, Tibet?" "Seit meinem fuenfundzwanzigsten Jahre," erwiderte dieser mit einem melancholischen Anflug in der Stimme. "Im Hause der Familie Butin oder bei Claireforts?" "Bei Claireforts." "Und Sie hatten nie eine andere Beschaeftigung oder Taetigkeit?" "Doch, Herr Baron!" "Und welche?" "Ich wollte mich urspruenglich dem Kaufmannsstande widmen." "So so! Hatten Ihre Eltern schon Beziehungen zu der Familie?" "Nein, Herr Baron." "Sie sind wohl schon ein guter Vierziger, Tibet?" "Ja, Herr Baron." Nein--ja, Herr Baron! Auch im Verfolg des Gespraeches gab er diese einsilbigen Antworten. Dieser Mensch sprach nur, wenn man ihn fragte, und dann lediglich das Notwendigste. Teut beschloss, es anders anzufangen, und indem er in bekannter Weise die Stiefelhacken zusammenschlug und den Schnurrbart drehte, sagte er mit starker Betonung. "Tibet!" "Herr Baron!" "Ich weiss, dass Sie eine grosse Anhaenglichkeit an den Herrn Grafen und besonders auch an die Frau Graefin haben. Sie wissen zugleich, dass ich ein aufrichtiger Freund der Familie bin. Nicht wahr, Sie glauben das?" Statt zu antworten, sah Tibet Teut einen Augenblick mit hoechster Befremdung an. "Ja, ich verehre die Frau Graefin wie niemand sonst." Die zweite Frage ueberging er. "Gut. So dachte ich. Aber zu mir haben Sie wenig Vertrauen, Tibet, nicht wahr?" laechelte Teut. "Ich verstehe nicht, Herr Baron." Tibet schlug verlegen die Augen zu Boden. "Sie verstehen recht gut. Sprechen wir einmal offen miteinander." Tibet stand noch immer mit der Puppe in der Hand, die wie gelaehmt Arme und Beine haengen liess. Wenn man diesen
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