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ueckten Etagere lagen in merkwuerdiger Ordnung zahlreiche Cigarrenetuis: viele mit Wappen in Silber oder Elfenbein; auch kostbar gebundene Buecher; daneben erhoben sich einige Medaillonbilder auf zierlichen Gestellen--und all diese Gegenstaende beherrschte eine weissschimmernde marmorne Klytia mit dem schwermuetig sanften Blick. Auf dem gruenen Teppich, der das ganze Zimmer bedeckte, war vor einem Schreibtisch das riesige Fell eines Eisbaeren ausgebreitet, und den ersteren bedeckten zahlreiche Schriften, Papier, aufgeschnittene Buecher und Schreibmaterialien, die sich um eine alte franzoesische Uhr gruppierten, welche hier Platz gefunden hatte. Und ringsum saubere hellpolierte oder tiefschwarze Moebel; auch einige primitiv gearbeitete, aber praktisch eingerichtete Schraenke, aus deren geoeffneten Schubladen Rehposten, Patronen und Pulversaecke hervorschauten. Endlich stand in der Mitte des Zimmers ein mit einem Tigerfell behangener Chaiselongue, der aber selten benutzt zu werden schien, denn eine ganze kleine Bibliothek war hier aufgeschichtet. Frueher hatte Teut taeglich viele Stunden in seiner Wohnung zugebracht. Er blaetterte in den Journalen, las die neuesten deutschen und franzoesischen Romane, empfing Billetdoux und beantwortete sie, schraubte wohl mit zufriedenem Laecheln einen Flintenlauf vom Kolben oder drueckte an dem Schloss und freute sich der schoenen Ciselierungen am Rohr. Oder er richtete im Nebengemach, im Esszimmer, ein Abendessen, bereitete selbst die Bowle und stand in lederner Hausjoppe neben Flaschen und Glaesern. Aber alles hatte seinen Reiz verloren. Jede Stunde, die er nicht im Dienst war, floh er die Raeume und eilte zu Ange. Aber noch mehr. Die rechte Freude am Dasein war dahin; es gab nur noch Kaempfe, Sorgen, Selbstueberwindungen, um ein gegebenes Wort zu erfuellen. Ihr guter Geist wollte er ja fortan auf Erden sein, das hatte er geschworen--ihr Freund--ihr stumm verzichtender Verehrer.-- "Kleine Ange, kleine liebe Ange," fluesterte der Mann und grub die Zaehne in die Lippen, um seiner innerlichen Erregung Herr zu werden. "Nun beginnt der grosse Roman--der Roman unseres Lebens!" * * * * * Teut beantwortete beide Briefe zugleich. Ange schrieb er: "Auch von Carlos erhielt ich einige Zeilen. Der kurze formelle Inhalt laesst mich schliessen, dass es sich um nichts Gutes handelt! Ich komme bestimmt heut abend. Dann sieht Sie Ihr getreuer Teut." Dem
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