FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130  
131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   >>   >|  
zu bieten und darf Sie nicht zurueckhalten, sich ein anderes sicheres Brot zu suchen." "Wie--auch mich wollen Sie von sich stossen, Frau Graefin?" rief Tibet. "Ich will Sie nicht von mir stossen! Ach, Tibet, ich trenne mich nur allzu schwer von Ihnen. Aber gestehen Sie selbst! Meine Einnahme wird in der Folge gering sein, meine Familie ist zahlreich; ich kann Sie nicht belohnen, wie ich es moechte. Ja, noch mehr: ich kann Ihnen ueberhaupt nicht--" "Ich wuensche auch gar nichts, Frau Graefin. Ich bitte nur, bei Ihnen und den Kindern bleiben zu duerfen, die mir ans Herz gewachsen sind." Den Schlusssatz sprach Tibet, dieser unverbesserliche Egoist, nicht ohne Berechnung. Und er taeuschte sich auch nicht bezueglich der Wirkung seiner Worte. Immer, wenn die Kinder in Frage kamen, ward Ange wieder schwach oder schwankend. Sie hingen voll Zaertlichkeit an dem alten Diener des Hauses. Sie stellte sich vor, wie gut er stets mit ihnen gewesen, wie er ihre Schwaechen kannte und wie guenstig er sie stets beeinflusst hatte; ja, welche Entbehrung eintreten werde, wenn er nicht mehr in ihrer Naehe sein wuerde. Ange schuettelte denn auch nur den Kopf; sie bewegte ihn wie jemand, der nicht nein und nicht ja zu sagen vermag. Aber endlich gewann doch das Vernuenftige wieder die Oberhand, und sie sagte: "Und dennoch nein--nein, Tibet. Sie sind nicht mehr jung--wollen Sie die besten Ihnen noch bleibenden Jahre sich verkuemmern, gar mit der Aussicht in eine Abhaengigkeit treten, welche sicher ein sorgenfreies Alter abschneidet?" "Dafuer ist gesorgt, Frau Graefin. Ich habe ein kleines Kapital, wie Sie aus meinem bescheidenen Anerbieten bereits erfahren haben. Ich strebe nicht nach Geld! Lassen Sie mich wenigstens vorlaeufig bei Ihnen bleiben! Die naechste Zeit erfordert so viel! Zuerst werde ich die ganze Abwickelung in C. besorgen muessen, dann kommt der Umzug, die Neueinrichtung, die Eingewoehnung in die neuen Verhaeltnisse. Das erfordert gewiss ein Jahr, in dem ich mich Ihnen nuetzlich machen kann." Ange sah dem trefflichen Menschen ins Auge, und eine Thraene der Ruehrung stahl sich in ihr eigenes. "Gut, unter einer Bedingung, Tibet!" entschied sie, waehrend sie ihre Empfindungen zurueckdraengte "Sie versprechen mir, dass Sie meine vorher geaeusserten Wuensche erfuellen, dass Sie dem Baron von Teut--" Tibet hatte bei den ersten Worten dankbar das Haupt geneigt, jetzt trat ein unverkennbarer Ausdruck der Unruhe in
PREV.   NEXT  
|<   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130  
131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   >>   >|  



Top keywords:

Graefin

 

bleiben

 

welche

 

wieder

 

erfordert

 

wollen

 

stossen

 

Anerbieten

 

bereits

 

bescheidenen


Kapital

 

dankbar

 

meinem

 
Worten
 

ersten

 

vorlaeufig

 
naechste
 
wenigstens
 

Lassen

 

strebe


erfahren

 

kleines

 
verkuemmern
 

Aussicht

 

Ausdruck

 

unverkennbarer

 

bleibenden

 

dennoch

 

Unruhe

 

besten


Abhaengigkeit

 

treten

 

gesorgt

 

Dafuer

 

sicher

 

sorgenfreies

 

abschneidet

 

geneigt

 

versprechen

 

zurueckdraengte


vorher

 

Menschen

 

machen

 
trefflichen
 

Thraene

 

Ruehrung

 

entschied

 

eigenes

 
waehrend
 
Empfindungen