er: "Ein fuer allemal, Tibet! Ich nannte Sie gestern
meinen Vertrauten, aber noch mehr, ich betrachte Sie als meinen Freund!
Sprechen Sie, was es auch sei! Das Schicksal, das Wohlergehen dieser
Frau beschaeftigt mich mehr als mein eigenes. Der Zweck, ja der ganze
Zweck meines Lebens ist, sie gluecklich zu machen. Ich versprach's dem
Grafen beim Abschied, und viel frueher hatte ich mir's selbst
zugeschworen. Das alles wissen Sie am besten. Also, weshalb hinterm
Berge halten, wo diesem Vorhaben genuetzt werden kann!?--Ah!" fuhr Teut
seufzend und stark betonend fort und lehnte sich zurueck. "Ich sollte nur
kein Krueppel sein! Wir saessen nicht hier und berieten! Nur dieser Umstand
hat verhindert, dass ich--alles waere lange--" Er fuhr sich mit der Hand
ueber das Gesicht, und ein Ausdruck von tiefer Trauer blieb in seinen
Zuegen haften.
"Nun, Herr Baron," sagte Tibet, rasch den Rest des Fruehstuecksbroetchens
hinabschluckend und seinem Herrn ins Auge schauend, "wenn ich denn
sprechen darf, wie mir's ums Herz ist?--Ich meine--ich meine--die Frau
Graefin hat--eine--tiefe Neigung zu dem gnaedigen Herrn, und darin ist
alles zu suchen! Wenn die Frau Graefin sich so scheu zurueckzieht,
so--so--"
Tibet spaehte aengstlich auf Teuts Angesicht, waehrend er sprach. Trotz
aller Ermunterung stand er unter dem Eindruck, dies, eben dies haette er
niemals ansprechen duerfen.
Teut hatte sich gerade erhoben, um sich eine Cigarre zu holen. Nach
Tibets Worten blieb er am Fenster stehen und schaute lange wortlos
hinaus.
Als er sich wieder umwandte, blickte er Tibet mit freundlichem Ernst ins
Auge und schuettelte den Kopf. "Sie taeuschen sich, Tibet! Taeuschen sich
gewiss! Und wenn nicht--wenn nicht--Nein, solche Gedanken habe ich
begraben ein fuer allemal--"
Nun ging er abermals ans Fenster und liess gewaltige Rauchwolken der
angezuendeten Cigarre durchs Zimmer schweben. Der eindringende
Sonnenstrahl fing sie auf und verwandelte sie in lichtes Blau. Eine
lange Pause trat ein, ohne dass eine Silbe gesprochen ward.
"Ah! ja!" rief dann Teut ploetzlich. "Es muss so sein! Hoeren Sie mich an,
Tibet! Machen Sie also der Graefin den Vorschlag auf mein Anerbieten
einzugehen. Sie wissen ja, wie und wo am besten einzusetzen ist.
Stecken Sie sich hinter die Kinder! Wenn diese betteln, dass ihr Wunsch
erfuellt wird, kann sie nicht widerstehen! Und wenn die Graefin auf den
leidigen Punkt kommt--Sie wissen--meine gefuerchtete offene Hand und
der
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