r nieder, was durch seine Gedanken ging.
Als er seine Arbeit beendet hatte, waren es viele Stunden nach
Mitternacht geworden. Nun las er noch einmal den Brief durch, und fuegte
hier und dort ein Tuettelchen und ein fehlendes Komma hinzu. Das lange,
sorgfaeltig verfasste Schreiben war an Teut gerichtet und lautete in
ueberraschend glatter Form, wie folgt:
"Hochzuverehrender Herr Baron!
Ihrem Befehl und meiner Zusage entsprechend, verfehle ich nicht, Ihnen
heute Nachgehendes ganz gehorsamst zu melden:
Ich sende voraus, dass mich unliebsame Zwischenfaelle und Abhaltungen
zoegern liessen, Ihnen frueher Bericht zu erstatten. Ich fuerchte, und noch
jetzt stehe ich unter diesem Eindruck, dass Ihnen entweder mein Schreiben
vorenthalten werden wuerde oder dass sein Inhalt Ihnen eine schaedliche
Aufregung bringen koennte.
Ich muss aber mein Bedenken niederschlagen wegen der eingetretenen
Umstaende und gebe mich der Hoffnung hin, dass ich fuer alle Beteiligten
das Richtige erwaehle, wenn ich meine Zeilen an Sie absende. Ich befinde
mich zudem in einem Zustande des Zweifels, der mich solchergestalt
bedrueckt, dass ich gleichzeitig auch um meinetwillen Ihnen die
Verhaeltnisse darlegen muss.
Als Sie, gnaediger Herr, C. verliessen, trat ich gewissermassen in Ihre
Dienste, und Sie nahmen mir das Wort ab, in dieser Stellung nur das
Beste fuer meine Herrschaft, die graefliche Familie, im Auge zu behalten.
Sie gaben mir genaue Instruktionen und banden mich durch mein Wort, dass
unser eigentliches Verhaeltnis, wenn es mir gestattet sein darf, diesen
Ausdruck zu gebrauchen, ein Geheimnis zwischen uns bleibe.
Unter den Gesichtspunkten, unter denen Sie mich mit Ihrem Vertrauen
beehrten, glaubte ich nicht nur nichts Unrechtes zu thun, sondern gerade
wie ein gewissenhafter Freund gegen die graefliche Familie zu handeln.
Ich nehme mir die Freiheit, dies zu rekapitulieren, weil die
eingetretenen Umstaende entweder neue Instruktionen erforderlich machen
oder ich meines Wortes entbunden werden muss.
Wenn ich nun zunaechst ueber die Vorgaenge seit dem Tode des Herrn Grafen
zu berichten mir gestatte, so bitte ich von vornherein zu verzeihen, dass
ich Dinge beruehre, ueber die auszulassen, mir im Grunde nicht beikommt.
Aber nur durch Erwaehnung dieser werden Sie, gnaediger Herr, einen
richtigen Einblick in die gegenwaertige Lage gewinnen und mir zweckmaessige
Befehle erteilen koennen.
In meinen ersten beiden Schreiben hatte ich di
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