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r sein Gesicht.
"Er wollte Dir Geld geben, und weil Du es nicht nehmen wolltest, ging
Tibet fort?"
"Nein, Ben, ich hiess ihn gehen. Aber ich wiederhole, dass ich Dir das
nicht erzaehlen, nicht erklaeren kann."
"Doch, Mama!" sagte Ben fest. "Erzaehle mir alles, bitte. Ich bin nicht
mehr ruhig, wenn ich nicht alles weiss. War Papa nicht sehr reich? Hat er
all sein Geld verloren?"
Ange nickte.
"Hat Tibet damit zu thun?"
"Nein, Ben. Papa war allerdings sehr reich, verlor aber sein Geld in dem
Bestreben, es fuer Euch noch zu vermehren. Als er starb, war nichts mehr
da."
"Nichts? Das war unrecht. Das war--" Der Knabe unterbrach und bezwang
sich. "Ah, und nun wollte Tibet Dir helfen, und Du wolltest nichts
nehmen, und--"
"Ja, ja, so aehnlich war es, mein lieber Junge. Aber noch einmal: Du
vermagst den inneren Zusammenhang nicht zu verstehen, frage mich nicht
weiter."
"Er meinte es doch aber gut, Mama!"
Ange senkte den Kopf.
"Bist Du ihm boese? Werdet Ihr Euch nicht wieder vertragen?"
"Ich weiss es nicht, mein guter Ben. Ich glaube es nicht--"
"Und weshalb? Nur, weil--"
Abermals bewegte Ange sanft zustimmend das Haupt.
"O, hab ich Dich lieb!" stiess der Knabe hervor und umhalste seine
Mutter. "Wenn ich doch erst gross waere und--und--"
Kraft und Eroberungslust blitzten in seinen Augen. Wenn's an ihm gelegen
haette, er wuerde seine liebe Mama auf die Arme genommen und durch das
Gewuehl der Welt getragen haben.
Als sie ihn nach einer zaertlichen Umarmung entliess und er schon mit
einem "Gute Nacht!" in der Thuer stand, ueberflog sein Auge noch einmal
ihre Gestalt. Er kehrte zurueck, umfasste sie stuermisch und fluesterte:
"Bitte, arbeite nicht zu lange. Ich schlafe nicht ein, bevor Du zu Bett
gehst. Ja, Mama?"
Welche heisse Liebe blitzte aus beider Augen! Nun schluepfte er fort und
suchte sein Lager auf.
* * * * *
Das war ein Winter. Seit Tagen lag ein starrer, unbeweglicher Schnee auf
der Landschaft, und die Luft trug jenes liebeleere Grau, bei dessen
Anblick uns schon froestelt und schaudert. Dazu kam ein ruecksichtsloser,
Mark und Bein durchkaeltender Ostwind, der seinen Hauch durch die
festverschlossenen Thueren jagte und aller Abwehr in den Haeusern
Widerstand entgegensetzte.
Die Kinder kamen mittags, von Frost und Kaelte geschuettelt, nach Hause,
und da die in dem oberen Teil der Villa gelegenen Schlafgemaecher nicht
geheizt wurden, war morg
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