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und lag ploetzlich sanft weinend an seiner Brust. Einige Augenblicke verharrten die beiden Menschen in jener stummen, inneren Bewegung, in der jeder Gedanke hinabtaucht in eine einzige Empfindung und in der Worte zu Thraenen werden. Dann aber fasste er sie und lehnte sie sanft in einen Stuhl, beugte sich ueber sie und schaute ihr lange in die Augen. "Das alles konnten Sie thun und ganz vergessen, dass Axel von Teut nur einen Lebenszweck auf dieser Welt hatte: Sie gluecklich zu machen? Aber ich komme nicht, zu hadern, sondern Ihnen zu sagen, dass ich meiner Unruhe nicht mehr Herr wurde und meine fiebernden Gedanken sich zusammendraengten in dem einzigen Wunsche: Sie endlich wiederzusehen! Und nun hoeren Sie mich an und unterbrechen Sie mich nicht. Wollen Sie?" Leise zustimmend bewegte Ange das Haupt. "Nehmen, lesen Sie zuvoerderst, um Ihnen den Anlass meines ploetzlichen Kommens zu erklaeren," fuhr Teut fort und entfaltete einen Brief. "Oder nein! Lassen Sie mich," unterbrach er sich und begann, Anges Zustimmung durch einen sanften Blick einholend: "Lieber Onkel Axel!" Ange horchte erschreckt auf bei dieser Einleitung. Eine Ahnung des Zusammenhanges stieg in ihr empor und wurde schon zur halben Gewissheit. "Sei nicht boese, wenn ich Dir heute schreibe. Nicht einmal genau weiss ich Deine Adresse. Ich habe in der letzten Zeit so viel geweint um meine Mama und kann nicht mehr ansehen, dass sie so traurig ist. Lieber Onkel Axel! Mama hat so viele Sorgen; ganz gewiss. Tibet ist nicht mehr bei uns. Ich weiss weshalb. Wenn Du kommst, erzaehle ich Dir alles. Und Du wirst kommen, bald, bald, wenn ich Dich bitte. Nicht wahr, lieber Onkel? Gewiss wuerde ich Dir dies nicht schreiben, aber ich muss es thun. Schreibe mir, bitte, und adressiere an meinen Schulkameraden, den Tertianer Carl von Trock in Eisenach. Er wird mir den Brief geben. Niemals aber darf Mama von meinem Brief an Dich wissen. Du sagst es ihr nicht? Bitte, lieber Onkel! Und nun gruesst Dich Dein Dich liebender Benno von Clairefort. Begreifen Sie jetzt, liebe Freundin? Gewiss, Sie verstehen, und ich habe nun endlich erreicht, wonach ich verlangt habe seit Carlos' Tode, was mein Recht war, aus einer Zusammengehoerigkeit zwischen uns, wie menschliche Beziehungen sie kaum wieder aufzuweisen haben. Lassen Sie mich von vorn beginnen, damit ich Ihnen erklaere, wie alles sich so gestalten musste. Lassen Sie mich auch deshalb zurueckgreifen, um Ihnen zu be
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