FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   >>  
iner gluecklichen Befriedigung, und nur eins draengte sich schwermuetig in ihre Gedanken: dass das Fest ohne Tibet gefeiert werden muesse. Sie gedachte auch Carlos', ihres Mannes, aber vornehmlich trat Teut in ihre Gedanken. Sie seufzte tief auf. Eine verzehrende Sehnsucht erfasste sie nach ihm. Sie verlangte nach seiner festen Stimme, nach seinem Blick, nach seiner Teilnahme, nach seiner--Liebe. Ange sah nach der Uhr. Es schlug gerade zehn. Noch wollte sie aufbleiben, laenger als gestern, wo sie zu ihrem Leidwesen dem Schlaf erlegen war. Und gerade in diesem Augenblick vernahm sie draussen ein Geraeusch an der Thuer, und im naechsten wurde auch die Klingel gezogen. Ueberrascht, erschreckt wandte sie den Blick ins Freie. Das Maedchen war schon zur Ruhe gegangen, die Kinder schliefen. Sie begriff nicht, wer noch so spaet Einlass begehren koenne. Statt auf den Flur zu gehen, trat sie ans Fenster und spaehte behutsam hinaus. Aber wie von einem Blitz getroffen fuhr sie zurueck, denn als sie den Vorhang verschob, sah sie unmittelbar neben der Mauer einen Mann, von dessen Gestalt sie nur die Umrisse zu erkennen vermochte, dessen Zuege ihr aber in der Dunkelheit verschleiert blieben. Einen Augenblick! Dann fasste sie sich, drueckte, ihre Erregung zu daempfen, die Hand aufs Herz und fragte kurz mit kuenstlicher Fassung: "Wer ist da und was wird gewuenscht?" "Liebe Graefin! Liebe Freundin! Ich bin's, Teut! Erschrecken Sie nicht! Soeben bin ich angekommen. Ich muss Sie durchaus sprechen. Bitte, oeffnen Sie. Verzeihen Sie dieses spaete Eindringen." Teut--so ploetzlich--ohne Anzeige--in spaeter Nacht?--Ange verlor den Atem, fast die Besinnung. Es war seine Stimme, dieselbe Stimme, die sie so lange nicht gehoert und bei deren Klang ihr Herz zu zerspringen drohte. Noch einmal schaute sie hinaus, dann ueberwog ihr ahnendes Gefuehl Bedenken und Furcht. Mit einem leisen, zitternden: "Ich komme--ich mache auf!" trat sie hinaus und oeffnete. Ja, es war Teut! Mit einem unterdrueckten Schrei, totenblass--und als er nun auf sie zutrat und ihre Hand ergriff--mit dem brennenden Rot der Erregung uebergossen, stand sie da und war keines Wortes maechtig. Aber als sie nun das Zimmer erreicht hatten, als das Licht ueber seine Zuege fiel, als die hohe, kraeftige Gestalt vor ihr auftauchte, als dieser ernste und doch so guetige Blick aus seinen Augen sie traf, da folgte sie der unwillkuerlichen Bewegung seiner Haende, trat zu ihm heran
PREV.   NEXT  
|<   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   >>  



Top keywords:

seiner

 

Stimme

 

hinaus

 

gerade

 

Erregung

 

dessen

 

Gestalt

 

Augenblick

 
Gedanken
 
durchaus

sprechen

 

guetige

 
angekommen
 

ernste

 

Verzeihen

 

dieser

 

spaeter

 
verlor
 

Anzeige

 
ploetzlich

dieses

 
spaete
 

Eindringen

 

oeffnen

 

kuenstlicher

 

unwillkuerlichen

 

folgte

 

Fassung

 

fragte

 

Haende


Bewegung
 

seinen

 
Erschrecken
 

Freundin

 

Graefin

 

gewuenscht

 

Soeben

 

Besinnung

 

Schrei

 

unterdrueckten


totenblass

 

oeffnete

 

hatten

 

uebergossen

 

maechtig

 

Wortes

 
keines
 

Zimmer

 

zutrat

 

ergriff