FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152  
153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   >>  
sicher eine Unterbrechung. Aber zu seiner Ueberraschung sagte Ange nichts, nur ihr Blick blieb noch ebenso ernst, ja, so eigentuemlich auf ihm haften, dass er unwillkuerlich die Augen niederschlagen musste. Er raffte sich aber auf und fuhr fort: "Der Herr Baron hofft in einigen Wochen wieder so weit hergestellt zu sein, dass er Wiesbaden verlassen kann. Er will dann nach Eder reisen und auf dieser Reise die Frau Graefin gern in Eisenach begruessen." "Und was sagten Sie dazu, Tibet?" fragte Ange kalt. "Ich--ich--Frau Graefin--" Er sprach nicht aus. Einen Augenblick schwiegen beide: nur Anges fleissige Nadel, die auf-und abflog, unterbrach die Stille. In dem Gemache stand ein runder Tisch, der von einer Lampe erhellt ward. Ringsum befanden sich die Moebel, welche einst in Carlos' Zimmer Platz gefunden hatten. Dieselben Bilder schmueckten die Waende; selbst die kleinen Nippessachen von damals standen auf dem Schreibtisch. Ploetzlich legte Ange die Arbeit aus der Hand, und sagte, dem Manne, der ihr gegenuebersass, forschend ins Auge schauend: "Tibet!" "Frau Graefin?" "Was soll ich von Ihnen denken? Sie haben Herrn Baron von Teut gesehen und einen solchen Auftrag uebernommen? Ich werde irre an Ihnen. Ich muss es Ihnen aussprechen. Also war's doch wie ich vermutete. Hinter meinem Ruecken! Also war's doch, wie ich fuerchtete, als Sie mir von einer notwendigen Reise sprachen!" "Frau Graefin--ich bitte--ich verstehe nicht--" "Sie verstehen ganz gut, Tibet! Mehr noch. Sie waren befangen, als Sie in unserem Gespraech auf diesen Gegenstand kamen, und da ich nicht arglos war, beobachtete ich Sie." Ange stuetzte schwermuetig den Kopf und schien fuer Augenblicke ganz mit anderen Gedanken beschaeftigt. Sie hoerte nichts von Tibets Beteuerungen, nichts von seiner gelaeufigen Rede, durch die er ihr das Misstrauen zu nehmen suchte. Erst als er zu einem anderen Mittel griff, sie seinen Plaenen gefuegiger zu machen, und ploetzlich sagte: "Sehr, sehr veraendert hat sich doch der Herr Baron. Sie wissen, Frau Graefin, das Traurige noch gar nicht. Ich gelangte noch nicht dazu, dies Ihnen mitzuteilen. Der Herr Baron hat das linke Bein im Kriege verloren!" ueberwogen Teilnahme und Sorge alle anderen Gedanken. "Wie? was?" rief Ange erregt, liess die Arbeit fallen, erhob sich von ihrem Stuhl und blickte Tibet mit allen Zeichen der Bestuerzung an. "Amputiert? Das Bein verloren?" Tibet atmete erleichtert auf. "Mein armer, a
PREV.   NEXT  
|<   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152  
153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   >>  



Top keywords:

Graefin

 

anderen

 

nichts

 

Gedanken

 

verloren

 

Arbeit

 

seiner

 

schien

 

schwermuetig

 

Augenblicke


arglos

 

beobachtete

 

stuetzte

 
Misstrauen
 

Beteuerungen

 

gelaeufigen

 
Tibets
 
hoerte
 

Ueberraschung

 

beschaeftigt


diesen

 

fuerchtete

 
Ruecken
 

notwendigen

 

meinem

 

Hinter

 

ebenso

 

vermutete

 

sprachen

 

befangen


unserem

 

Gespraech

 

nehmen

 

verstehe

 

verstehen

 

Gegenstand

 

erregt

 

fallen

 

ueberwogen

 

Teilnahme


blickte

 

erleichtert

 

atmete

 
Zeichen
 

Bestuerzung

 

Amputiert

 

sicher

 

Kriege

 
gefuegiger
 
Plaenen