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uebrigens nicht so rasch Gelegenheit dem Alten vorzutragen, was sie beschaeftigte. Die Gesellschafterin war ein unliebsamer Zeuge, und selbst, als diese einmal fortging, fand sich kein Anknuepfungspunkt. So wurden denn gleichgueltige Gespraechsgegenstaende beruehrt, und Ange empfand doppeltes Unbehagen an der Unterhaltung, da sie ihre Absicht nicht auszufuehren vermochte. Ploetzlich sagte Putz: "Nun, haben Sie Nachricht von der Steuerbehoerde, Frau Graefin? Ich wollte schon immer fragen." Ange bejahte. Sie berichtete, dass man sie aufgefordert habe, ihre Antraege nachweislich zu belegen, und dass dann eine nochmalige Pruefung stattfinden solle. Vorlaeufig muesse die Summe gezahlt werden, zu der sie eingeschaetzt sei. "Ganz recht, ganz recht! So, so!" sagte der Alte, und nach kurzer Pause fuhr er fort: "Wenn ich Ihnen irgendwie behilflich sein koennte, Frau Graefin--recht gern, mit groesstem Vergnuegen!" Die Gesellschafterin war noch nicht zurueckgekehrt. Diese freundlichen Worte ermutigten Ange. Nun, so konnte es denn sein! Ploetzlich war sie wieder voller Hoffnungen. "Ich danke Ihnen sehr, Herr Putz. Ich wollte auch noch in einer anderen Sache Ihren Rat oder vielmehr Ihre Hilfe erbitten." "Bitte, bitte, Frau Graefin!" Der Alte war immer neugierig. Das Gespraech hatte schon etwas geschleppt, nun ward es wieder anziehend. "Also, Herr Nachbar, ich moechte Sie fragen, ob Sie mir wohl zwoelfhundert Mark wuerden leihen wollen, die ich nach und nach abzahlen koennte. Ich, ich--" Ange stockte. "Bitte, Frau Graefin!" Putz wollte alles hoeren. Es fiel ihm nicht ein, auf dergleichen Dinge einzugehen, aber hoeren wollte er. Anges Vertrauen wuchs. "Ich habe," fuhr sie gelaeufiger fort, "eine einzige alte Schuld, die mich zwar nicht drueckt, durchaus nicht drueckt--ich meine, derentwegen ich nicht gedraengt werde, die ich aber aus anderen Gruenden--" "Hm, ich begreife," sagte Putz. Und als Ange nicht gleich fortfuhr, fuegte er, seine Neugierde nur schlecht unterdrueckend, hinzu: "Von einem Verwandten wahrscheinlich?" "Nein, nicht von einem Verwandten; ich habe ueberhaupt nicht einen einzigen Verwandten auf der Welt, weder von seiten meiner Eltern noch von seiten meines Gatten." Wie unvorsichtig war diese Offenherzigkeit! Ange sah es ein--zu spaet. Ihr war ploetzlich, als ob sie Olga von Ink gegenuebersaesse, und all ihre Hoffnungen sanken in einen tiefen Brunnen. "Ich habe das Geld von--von--" Nun stand Ang
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