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noch einmal einen langen Blick auf die Schlummernde und verliess nun vorsichtig und fast erschreckt durch seine eigenen Schritte auf dem hartgefrorenen, knarrenden Erdboden den Ort, an welchem er gesehen, was eine stumme, aber so beredte Sprache geredet hatte. * * * * * Am folgenden Vormittage schlich Ange--sie hatte durch Zufall erfahren, wo sie gegen Pfand ein Darlehen erhalten konnte--mit zagendem Herzen ins Versatzamt und verschaffte sich das Geld, dessen sie so dringend benoetigt war. Sie hatte unter anderem ihre goldene Uhr--ein kostbares Stueck--hingegeben und befand sich durch den dafuer erhaltenen hohen Betrag sogar in der Lage, ihrem Nachbar die vorgeschossene Summe zurueckzahlen zu koennen. Sein zoegernd gewaehrter Dienst brannte ihr wie Feuer auf der Seele, und sie fand keine Ruhe, bis sie die Summe in seine Haende zurueckgelegt hatte. "Wer seine Schulden bezahlt, verbessert sein Vermoegen," sagte Putz, ohne eine Befremdung ueber den frueher innegehaltenen Termin an den Tag zu legen, und entliess auch Ange ohne Nachfrage oder Angebot fuer andere Faelle. An demselben Nachmittag machte Ange sich auf den Weg, um Einkaeufe zu machen, und Ben, der ihr Helfer und Vertrauter in allen Dingen geworden war, musste sie begleiten. Als sie ziemlich wortkarg neben ihm herschritt, schmiegte er sich zaertlich an sie, und als sie ihm seine Besorgnisse durch eine froehliche Miene zu nehmen suchte, sah er sie mit seinen tiefen Augen an und drueckte ihren Arm fester, den sie gefasst hatte, als sei er ihr kleiner Kavalier. Als Ange unterwegs noch einmal alles ueberrechnete und mit einem: "Du armer Kerl wirst wenig oder nichts erhalten!" bedauernde Worte gegen ihren Liebling fallen liess, sagte der Knabe: "Ich will gar nichts, ich brauche nichts, Mama!" "Du bekommst auch wirklich nichts, mein lieber Junge, sei ohne Furcht!" betaetigte sie mitleidig. "Was ich Dir zugedacht habe, ist etwas, das Du dringend noetig hast und was ich Dir gern besser gegoennt haette!" Am naechsten, dem letzten Abend vor dem Feste, wollten Ange und Ben den Baum ausputzen. Heute sass sie noch mit fleissiger Hand und arbeitete an einem wollenen Halstuch fuer Jorinde, der es besser ging, die aber geschont und vor kalter Luft in acht genommen werden musste. Anges Gesicht war etwas froehlicher; ein stiller, sanfter Zug lag in ihren dienen. Was sie erreicht hatte, erfuellte sie wenigstens voruebergehend mit e
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