ein werde, diese auszufuehren. Ich musste mir
erst alles zurechtlegen und foermlich auskluegeln, wie ich dem Argwohn der
Frau Graefin begegnen koenne. Wenn ich Einkaeufe machte, erklaerte ich, die
Waren seien im Preise gesunken, und die Frau Graefin sah mich dann gross
an und machte ein zufriedenes Gesicht. Im Anfang freilich wollte sie
ueberhaupt nichts von dergleichen hoeren. Ich erlaubte mir den Vorschlag,
dass ich wie frueher die Wirtschaft besorgen duerfe, und that dies
insbesondere, weil ich dann alles ohne Schwierigkeit einrichten konnte.
Aber darauf wollte die Frau Graefin nicht eingehen. Sie muesse die Dinge
selbst uebersehen, meinte sie, sonst koenne sie nicht wirtschaften lernen.
Mit der Miete haette sich bald alles verraten. Ich machte, des gnaedigen
Herrn Befehl folgend, dem Wirte Mitteilung, dass er von uns nur die
Haelfte erhalten, dass das uebrige anderweitig berichtigt werden wuerde. Ich
nahm ihm das Versprechen ab, gegen die Frau Graefin Stillschweigen zu
beobachten und auch seine Umgebung zu verstaendigen. Eines Morgens nun
unterhielt sich die Frau Graefin mit einem Einwohner, und bei dieser
Gelegenheit war von den Wohnungen in Eisenach die Rede. Da aeusserte
dieser die unsere sei nicht billig, waehrend die Frau Graefin gerade ihrem
Erstaunen Ausdruck gab, wie preiswuerdig dieselbe sei. Ein Wort gab das
andere. Endlich ward ich herbeigerufen und bestaetigte die Aussagen
meiner Herrin. Als jener sich entfernt hatte, betrachtete mich die Frau
Graefin bereits mit einigem Misstrauen und brach endlich in die Worte
aus: 'Haben Sie gehoert? Er hat vor uns dies Haus bewohnt und das
Doppelte bezahlt. Wie ist es moeglich, Tibet, dass Sie die Villa um die
Haelfte mieten konnten?'--'Die Frau Graefin haben ja den Mietskontrakt in
Haenden,' erwiderte ich, als ob ich den eigentlichen Sinn dieser
Nachfrage gar nicht verstanden haette. Kopfschuettelnd ging die Frau
Graefin davon. Schon fuerchtete ich, dass alles wuerde entdeckt werden."
"Und das Schulgeld?" fragte Teut, der mit groesster Aufmerksamkeit
zugehoert hatte. "Wie haben Sie das gemacht?"
"Ich habe gleich das ganze Semester bezahlt und der Frau Graefin
gesagt--"--Tibet hielt inne, dunkle Schamroete faerbte seine Wangen--"dass
der Direktor auf meine Vorstellung dasselbe erlassen habe."
"Und das glaubte die Graefin?"
"Vorlaeufig ja, Herr Baron. Aber ich zittere doch jeden Tag, dass es ans
Licht kommt, und dann--"
"Und Steuern?" fragte Teut und konnte s
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