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schreiben: Vom Ersten des naechsten Monats sind Sie bei mir fuer Lebenszeit als Sekretaer engagiert. Es werden Ihnen monatlich dreihundert Mark von meinem Rendanten ausbezahlt werden. Alle Ihre Auslagen seit vorigem Jahr werden Sie mir baldigst aufgeben, und auch das Honorar fuer die verflossene Zeit werde ich ordnen. Sind Sie damit einverstanden, Tibet?" "Herr Baron!--Gnaediger Herr!" rief Tibet. Er erhob sich und neigte in seiner ueberstroemenden Empfindung das Gesicht auf die Hand des Mannes, der seine Worte mit einem Blick begleitet hatte, in dem sich die ganze Fuelle seines unvergleichlichen Herzens widerspiegelte. "Aber Waschen und Kochen ist nun vorbei! Das passt nicht fuer den Sekretaer und Vertrauten des Herrn von Teut-Eder, nicht wahr? Und nun wollen wir morgen weiter reden, Tibet! Es wird kuehl, ich muss ins Haus, Jamp, Jamp!" rief er mit seiner schneidigen Stimme, und dieser eilte herbei, um ihn ins Gartenhaus zu geleiten. Nachtfalter und weisse Sommermotten irrten durch die warme Luft. Drueben zirpte es in dem dunklen Garten, und aus dem Rasen drang der sanfte erdige Geruch des Sommers. Im Hotel zur Rose aber blitzten Lichter durchs ganze Haus, und durch die Abendstille ertoente noch einmal verspaetetes Lachen sich haschender Kinder. Eine Zeit lang stand Tibet wie traeumend da. Endlich warf er den Blick gen Himmel, und eine Thraene stahl sich in die ernsten Augen des Mannes. Er gedachte seines zerstoerten Lebensglueckes und der Menschen, die er liebte--seiner schon ein halbes Jahr nach der Trauung unheilbar erkrankten Frau, seiner Mutter, seiner Schwester--, aber das Nass, das in seine Augen trat, entquoll diesmal der unbeschreiblichen Empfindung, dass nun sicher fuer die Zukunft jener gesorgt sei. * * * * * Tibet wurde am naechsten Morgen zu Teut zum Fruehstueck befohlen und fand den Major, umgeben von tausend Siebensachen, die auf Tischen und Stuehlen umherlagen, bereits eifrig schreibend. Er trug einen kurzen, seidenen Hausrock, und um den offenen Hals war lose ein weisses Tuch von demselben Stoff geschlungen. Aus den Aermeln guckte eine feine Batistmanschette hervor, und sein Fuss steckte in einem roten ledernen Schuh. "Guten Morgen, Herr Sekretaer!" rief Teut, ohne sich umzuwenden. "Bitte, nehmen Sie Platz! Gut geschlafen?" Tibet bejahte. "Darf ich mich erkundigen, wie der Herr Baron geruht haben?" "Ah--nicht zum besten, Tibet! Die verteufelte Sache b
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