en, so waere
ich hinreichend gedeckt und verspreche Ihnen eine rasche Untersuchung
und Erledigung."
Ange atmete erleichtert auf.
"Wann darf ich also wieder erscheinen, Herr Kommissar?"
"Ich denke, uebermorgen vormittag werde ich im Besitz alles dessen sein,
was erforderlich ist."
"Nicht frueher?" warf Ange enttaeuscht ein.
"Ich glaube nicht, dass es moeglich sein wird."
"Und darf ich meinen Diener sprechen?"
"Ich bedaure, gnaedige Frau--"
"Aber er koennte doch benachrichtigt werden, dass ich hier bin und dass
alles eingeleitet ist! Sie wuerden mich sehr verbinden. Der arme Mensch
wird in einer entsetzlichen Unruhe sein, und Sie begreifen, dass ich ihn
daraus befreien moechte."
"Diese Bitte will ich auf Ihren besonderen Wunsch erfuellen, gnaedige
Frau."
Der Kommissar klingelte.
"Ich danke Ihnen fuer diese besondere Ruecksicht, Mein Herr," sagte Ange,
stark betonend.
Der Beamte neigte hoeflich den Kopf und erhob sich. "Also auf uebermorgen
zehn Uhr. Ich stehe dann zu Diensten. Ich empfehle mich Ihnen, gnaedige
Frau."
Eine stumme Verbeugung, nochmals ein Dankeswort, dann war Ange draussen.
"Nach der Pelzhandlung von M.!"
"Strasse? Nummer?"
Ange antwortete, stieg ein und der Wagen rollte fort. Nach zehn Minuten
befand sie sich an Ort und Stelle. Sie brachte ihr Anliegen vor und
wartete voll Ungeduld auf die Entscheidung. Diese erfolgte erst nach
laengerer Zeit.
"Wir haben im ganzen nicht viel Neigung zum Kauf, obgleich der Pelz sehr
schoen ist," sagte der Haendler, welcher sich mit seiner Umgebung beraten
hatte. "Fuer derartige Ware haben wir hier so gut wie keine Verwendung.
Indessen, wollen Sie ihn mit achtzig Thalern abgeben, kann das Geschaeft
gemacht werden."
Seit Wochen hatte sich Ange nicht so gluecklich gefuehlt. Sie haette
aufjauchzen koennen in der Erleichterung ihrer Seele. Achtzig Thaler! Sie
hatte zwar mehr erwartet, da der Pelz mehrere Hunderte gekostet hatte,
aber sie empfing Geld--ueberhaupt Geld, und--dann fand sich alles andere.
Ange nickte, that noch eine Frage wegen Rueckkaufs, empfing den Betrag
und entfernte sich.
Nach einer Abwesenheit von fast zwei Stunden kehrte sie nun abermals ins
Hotel zurueck.
* * * * *
Wer das Leben beobachtet, wird finden, dass diejenigen das hoechste
Ansehen geniessen, welche allezeit den Kopf ueber das Herz stellen, und in
der That sind diese Menschen die eigentlichen Erhalter unserer soziale
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