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Tanz auf, waehlte einen entfernteren Eckplatz, woselbst ein ruhiges Plaudern eher moeglich war, und sagte, nachdem er eben mit ihr eine Runde gemacht hatte: "Sie machen alles vortrefflich, gnaediges Fraeulein! Auch eben zeigten Sie sich wieder als Meisterin." "Das moechte ich, ohne Komplimente, Ihnen sagen, Herr von Klamm--" "So beschaeftigen wir uns also gegenseitig mit einander, ohne dass wir es uns eingestanden haben--" Er sah sie bei diesen Worten mit einem werbenden Blick an. Er that's, obschon ihm grade die Unterredung mit seiner Tischdame heute haette eine Zurueckhaltung auferlegen sollen. Aber auch ihm geschah's, dass haeufig das menschliche Ich grade dann zu einer Auflehnung gegen die bedachte Mutter Vernunft gelangt, wo es am allerwichtigsten ist, auf ihre Stimme zu hoeren. Er fand Ileisa heute schoener denn je. Sie war auch an diesem Abend der Mittelpunkt. Jedermann draengte sich zu ihr, und auch dadurch wurden des Mannes Sinne angefacht. Bisher war ihm niemand in den Weg getreten. In das stille Knoopsche Haus traten wenige ein, nur bei solchen Gelegenheiten wurden die Staatszimmer geoeffnet. Statt auszuweichen, gab ihm Ileisa einen Blick zurueck, der sein Inneres in Aufruhr versetzte. Dann sagte sie kurz, bestimmt: "Ja, Herr von Klamm!" Diese Antwort riss Klamm fort. Er ueberflog ihre Gestalt mit seinen Augen. Er sah, wie sich unter dem seidenen Ballmieder die Bueste hob und senkte. Er umfing mit seinen Blicken all die Reize, die ihr die Natur verschwenderisch verliehen hatte, und forschte noch einmal in ihren Augen, in Augen, in denen eine versteckte Glut loderte. Dann sprach er entschlossen: "Wohlan denn, da es so ist, da wir uns verstehen, ja, da wir uns einig sind, so wollen wir Kameraden werden, gemeinsam unser Ziel verfolgen. Es bedarf keiner Erklaerung, warum es sich handelt.--Nicht wahr, Fraeulein von Oderkranz?" Und indem er die Stimme daempfte, dasselbe in einem weichen Tone wiederholte, sich zu ihr draengte mit seinem Ich: "Nicht wahr, Fraeulein Ileisa?" Abermals vernahm er ein festes Ja und fuehlte, als er nach ihrer Hand tastete, einen Gegendruck, der ihm das Blut durch die Adern jagte. "Wann und wo wollen wir uns morgen sprechen?" ergaenzte Klamm, indem er um der Umgebung willen seinen Mienen einen durchaus gleichgueltigen Ausdruck verlieh. "Ich werde bitten, ehestens meine Tante besuchen zu duerfen. Wird mir dies erlaubt, so werde ich an einem Ihnen noch
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