"Hm--hm," stiess Herr Knoop enttaeuscht und hoechst unangenehm beruehrt,
heraus. "Das ist ja sehr fatal!
"Sollten Sie sich aber nicht doch irren! Sollte wirklich mein Bruder Sie
geschaedigt haben? Sie stehen doch bisher nur unter einer Vermutung. Und
ich bitte, noch etwas sagen zu duerfen: Sie erklaerten mir doch bei
unserer ersten Konferenz damals, dass Ihre Frau Mutter vermoegend sei. Wie
habe ich es zu verstehen, dass nun mein Bruder sie um ihr ganzes Vermoegen
gebracht haben soll?"
Klamm fuehlte sich stark betroffen. Das war abermals eine Folge seiner
damaligen Aeusserungen.
Was sollte er darauf entgegnen? Da ihm aber zum Besinnen keine Zeit
gegeben war, sagte er rasch und ohne aeussere Verlegenheit:
"Sie scheinen zu glauben, dass ich nur nach einem Vorwande suche, mich
meiner Zusage zu entziehen, Herr Knoop. Ich versichere Sie, dass ich mich
in der Person Ihres Herrn Bruders nicht irre. Schon fiel es mir gestern
abend auf, wie er gleich bei der Nennung meines Namens zusammenzuckte.
Was ferner den Widerspruch zwischen meinen damaligen und heutigen
Erklaerungen anbetrifft, so haengen sie mit jenem Umstande zusammen, ueber
den ich nicht sprechen kann, und um dessen willen Sie wuenschen, dass ich
Ihr Geschaeft wieder verlasse. Ich vermag mich auch jetzt nicht zu
erklaeren."
"Mir aber werden Sie es nachfuehlen, Herr von Klamm, dass mich alle diese
Dinge aeusserst stutzig machen muessen.
"Wenn auch alles guenstig fuer Sie liegt, ich habe--ich wiederhole es--das
Vertrauen verloren, und da Sie abermals verweigern, Erklaerungen zu
geben, so meine ich allerdings, dass eine Trennung zwischen uns nicht
mehr zu umgehen ist."
"Und was soll mit Ihrem Herrn Bruder geschehen?" wandte Klamm, nachdem
er eine resignierende Miene angenommen hatte, ein.
"Ja--ja--das weiss ich nicht," ging's zaudernd aus des Mannes Munde.
"Ich--ich kann's Ihnen ja nicht verdenken, wenn Sie wirklich einen
Schuldigen zur Rechenschaft ziehen wollen! Ich befinde mich in einer
sehr boesen Lage. Immerhin ist's doch mein Bruder; immerhin handelt es
sich doch um die Ehre und das Ansehen meines Hauses.--Seine voellige
Entfernung aus Deutschland waere also die gluecklichste Loesung."--
Klamm bewegte den Kopf mit einem bitteren Ausdruck. Dann sagte er:
"Nun, da es sich um Ihre Angelegenheit handelt, Herr Knoop, wuenschen
Sie, dass Nachsicht geuebt wird. Es liegt ein Gaunerstreich vor, der
einer Familie das Vermoegen kostete, der mich gezwunge
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