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berrascht, ja, bestuerzt ein. "Ich bitte! Welche Sprache! Wodurch gab ich Ihnen Anlass, so mit mir ins Gericht zu gehen?" "Sie werden eher begreifen, wenn ich Ihnen mitteile," fuhr sie unbeirrt fort, "dass man allgemein davon spricht, dass Sie verlobt sind und alles daran setzen, diese Verlobung mit einem armen Maedchen rueckgaengig zu machen, deshalb naemlich, um Fraeulein Knoop zu heiraten. So spielen Sie also nun jedenfalls mit dreien: mit Ihrer Braut, mit Fraeulein Knoop, mit Fraeulein von Oderkranz, und wenn ich natuerlich Ihre an mich gerichteten Worte als einen, wenn auch recht ungeschickt gewaehlten Scherz betrachte--mit mir!" Klamm erschrak. Unversehens that sich vor ihm ein bisher gar nicht vermuteter Abgrund auf. Aber noch mehr! Ehe er etwas zu entgegnen vermochte, fuhr die junge Dame fort: "Ich will ganz offen sein! Ich will alles sagen, Herr von Klamm. Neulich hat mein Vater einen anonymen Brief empfangen, in dem er vor Ihnen gewarnt wird." "Ah! Die alte Infamie einer mich rachsuechtig verfolgenden Persoenlichkeit!" fiel Klamm, nachlaessig veraechtlich im Ton, ein. "Das schreckt mich nicht, gnaediges Fraeulein. Ich waere im stande, Ihnen den Wortlaut dieses Schriftstuecks--es hat naemlich immer den gleichen Inhalt--aus dem Kopfe wiederzugeben. Anders aber ist es mit dem, was Sie sonst aeusserten. Hier bedarf es dringend der Aufklaerung. Ich bitte, dass Sie mir einmal naechstens eine Unterredung gewaehren. "Ich weiss bestimmt, dass Sie dann anders urteilen werden." Da Klamm in einem sehr gemessenen Tone, da er wie ein Mann sprach, der um seine Ehre ficht, so gewann er das Spiel. Schon begann sich in ihr die Reue zu regen, sich so haben hinreissen zu lassen. Aber es reizte sie auch nicht wenig, von ihm selbst zu erfahren, was Wahrheit, was Geschwaetz war; es schmeichelte ihr, dass er sie zu seiner Vertrauten machen wollte. Aber an diesem Abend geschah noch etwas, das Klamm mindestens ebenso sehr zum Nachdenken Anlass gab. Die Tafel war aufgehoben, schon hatte die Musik den Gaesten zu einer Reihe von Taenzen aufgespielt. Eben sollte ein Kotillon getanzt werden, den Herr von Klamm einen anwesenden Offizier deshalb zu leiten gebeten hatte, weil er dessen Ehrgeiz: in der Gesellschaft bei solchen Gelegenheiten eine Hauptrolle zu spielen, Rechnung tragen wollte. Aber er hatte auch die Absicht, dadurch Zeit und Gelegenheit zu finden, sich mit Ileisa zu beschaeftigen. Er forderte sie zu diesem
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