sich einrichtete.
Als Ileisa einmal bescheiden davon gesprochen hatte, dass er ihr einen
Liebesbeweis an den Tag legen wuerde, wenn er ihrer Tante eine jaehrliche
Beihilfe zuwende, hatte er "solches zu ueberlegen" versprochen.--Es war
aber sehr bezeichnend gewesen, dass er seinen Vater ersucht hatte, diese
Last zu uebernehmen.
Herr Knoop hatte unter der Bedingung ja gesagt, dass die Dame ihm
dagegen nach ihrem Tode ihr Vermoegen ueberweise.
Dann vermochte er sich voll oder zum Teil wieder von dem Ausfall zu
erholen. Fraeulein von Oderkranz konnte noch zwanzig Jahre und laenger
leben! Es hiess also eine erhebliche Summe verschenken, wenn sie ein
hohes Alter erreichte.
Arthur hatte nicht den Mut gehabt, seiner Braut diese "kaufmaennischen
Plaene" zu unterbreiten, er hatte nur gesagt, dass er es geordnet habe,
dass die alte Dame die von Ileisa gewuenschte vierteljaehrliche Rate
erhalte.
Und sie hatte ihn--ahnungslos ueber die Vorgaenge--gekuesst und sich
bedankt.
Vier Tage vor der Trauung hatte Ileisa noch eine Unterredung mit ihrer
Tante in der frueher erwaehnten Wohnung.
Fraeulein von Oderkranz schaute auf, und auf den knochigen Backen
erschien das Rot freudiger Erregung, als Ileisa in einem aeusserst
geschmackvollen, neuen Radkostuem in dunkelblauem Stoff zu ihr ins Zimmer
trat.
"Reizend siehst du aus, mein suesses Kind! Wohl ein Geschenk von Arthur?"
warf sie belebt hin.
"Ja, Tante! Aber nicht nur das! Sechs neue Roben hat er mir auf einmal
gekauft, und alles, was irgendwie sonst noch dazu gehoert. Und sieh nur,
das Geschenk von Vater!"
Hierbei knoepfte sie das Jacket auf und zeigte auf eine Brosche, die
einen Saphir in der Mitte barg, der von zahlreichen Brillanten umgeben
war. Es blitzte das Geschmeide. Die klassische Bueste des schoenen
Maedchens hob sich unter dem straff geschnittenen Kleide, und ein
Ausdruck gluecklicher Befriedigung verschoente ihre Zuege. Sie hatte, wie
sie so dastand, etwas Berueckendes.
Unwillkuerlich stiess die alte Dame heraus:
"Nun? War's nicht gut, dass wir's so machten? Haben wir nicht alles
erreicht? Bist du nicht gluecklich?"
Und Ileisa nickte und zwang sich, an etwas zu glauben, was ihr Inneres
bestritt, schwatzte aufgeraeumt und verliess ihre Tante erst nach geraumer
Zeit.
Aber an dem Abend desselben Tages nach dem Zusammensein mit ihrem
Verlobten, lagen Schatten auf ihrer Stirn, es wuehlte und nagte etwas in
ihrem Innern, dessen sie nicht Herr werde
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