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raenderten Verhaeltnissen nichts zu wissen. Und das Geld, das Ange besass, reichte. Freilich, es blieb nichts im Hause zurueck, aber in zwei Tagen war ja auch sicher alles geschehen! So beruhigte sie sich und beschloss zu reisen. Sie gab die letzten Anordnungen, redete der kleinen Ange so lange beguetigend zu, bis diese sich zufrieden gab, und fuhr endlich zur festgesetzten Stunde an den Bahnhof. Die Kinder bestiegen mit ihr den Wagen und wurden wie stets, wenn sie erschienen, von den Menschen neugierig beobachtet. Da stand die Gouvernante; in ehrerbietiger Entfernung auch ein Teil der Dienerschaft; vor dem Portal hielt die offene Kalesche, geschmueckt mit dem graeflichen Wappen; auf dem Bock sass der Kutscher in der praechtigen Livree, das Coupe bestieg die schoene, vornehme Frau in dem wundervollen Pelz. Kein Wunder, dass der einzelne den Abstand zwischen sich und jener abwog. Gewiss, sie war doch eine beneidenswerte Frau! Wenn sie auch Herzeleid gehabt hatte, sie kaempfte doch nicht mit den taeglichen Nadelstichen des Lebens. Sie sass wenigstens in ihren prachtvollen Raeumen in Fuelle und Wohlleben, war in ganz anderen Verhaeltnissen als jene, die umherstanden! Und nun Umarmungen und Lebewohl! Ein heisses Thraenlein funkelte in Anges Auge. Und noch ein Abschiedskuss, und noch einer. Jetzt pfiff die Lokomotive. "Adieu, adieu! Seid folgsam und artig, suessen Kinder!" Ein weisses Tuechlein flatterte noch eine Weile aus dem Coupe. Nun war Mama Ange abgereist. * * * * * Ange blieb allein, und die Fahrt verlief rasch. Ihre Gedanken waren so lebendig, dass sie kaum bemerkte, was um sie her vorging. Vornehmlich beschaeftigte sie sich mit Teut. Sie hatte ihm in kurzen Worten geschrieben und ihn gebeten, dass er ihr gleich antworten moege. Wenn sie doch erst einen Brief von ihm in Haenden halten, wenn seine Trostworte. wenn sein Mitgefuehl sie beruehren wuerden! Es beaengstigte sie, dass er so lange nichts hatte von sich hoeren lassen. Freilich, die Truppen zogen von Ort zu Ort, Kaempfe wurden ausgekaempft, Schlachten wurden geschlagen; wo blieb Zeit und Ruhe selbst fuer die wichtigsten Dinge! Wie oft ueberfiel Ange ein heftiges Verlangen nach ihm! Sie sehnte sich nach seinem Blick, nach seinem Wort. Wo er wirkte, fuegten sich die Dinge von selbst. Ein unbeschreibliches Gefuehl der Sicherheit hatte sie stets durchdrungen, wenn Teut in ihrer Naehe war und ihr ratend zur Seite stand.
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