FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   112  
113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   >>   >|  
ich sein aus Herzenskummer, aus Sorge! Wenn ich daran denke, es koennte Dich eine boese Krankheit erfassen und Du muesstest mit taeglichen Schmerzen kaempfen! Ich bitte das Schicksal, alles von Dir abzuwenden." Anges Augen flossen ueber; sie beugte sich ueber die Blaetter und stuetzte das Haupt. Aus Liebe hatte er gefehlt; diese Aufzeichnungen erhaerteten es nur allzu ueberzeugend. Nun war auch das letzte verwischt, was in ihrem Herzen sich noch in Zweifeln haette bewegen koennen. Nichts blieb zurueck als sanfte Trauer und Schmerz des Mitleides. Mochte die Welt Carlos schmaehen, sie wusste ihn frei von Schuld; eine nicht minder grosse traf sie selbst, und ihre Kinder wollte sie lehren, sein Andenken hoch zu halten fuer alle Zeiten. Und Tibet? Wohlan! Ange musste handeln! Am naechsten Tage beschloss sie abzureisen, um ihn aus seiner peinlichen Lage zu befreien. * * * * * Ange erhob sich am naechsten Morgen ihrer Reisevorbereitungen wegen schon in aller Fruehe. Einer der Diener musste forteilen, sich nach dem Abgang der Zuege zu erkundigen, und die Jungfer ward herbeigerufen, die Garderobe einzupacken. Waehrend Ange noch den sie umringenden Kindern Antwort erteilte, sich auch beschwatzen liess, den Knaben wegen ihrer Abreise die Schule zu erlassen, ja ueberlegte, ob sie nicht etwa die kleine Ange mitnehmen solle, die ihr diese Bitte unter zaertlichen Schmeichelworten vortrug, fiel ihr ploetzlich ein, dass sie vielleicht nicht einmal genuegend Geld fuer die Eisenbahnfahrt habe. Sie eilte in ihr Kabinet, oeffnete den Schreibtisch und zaehlte mit fiebernder Hast, was noch vorhanden sei. Bis zum letzten Augenblick war sie gewohnt gewesen, dass Tibet alle Geldangelegenheiten besorgte. Es fiel ihr jetzt sogar ein und es bedrueckte sie, dass sie diesem nicht einmal das Reisegeld eingehaendigt habe. Sie wuerde in der Folge fast nichts ihr eigen nennen! Nur diese Thatsache in ihrer Allgemeinheit und in ihrem nuechternen Schrecken waren in ihr hasten geblieben. Was augenblicklich noetig war, was sie noch in ihrem Besitz fand, darueber hatte sie nicht nachgedacht. Als nun Ange ihren Schreibtisch durchsuchte, fand sie nur noch drei kleine Goldstuecke. Voellig enttaeuscht, liess sie die Arme sinken und beugte mutlos das Haupt. "Darf ich denn mitreisen, Mama?" schmeichelte in diesem Augenblick eine Stimme. Es war die kleine Ange, welche ihr leise nachgeeilt war und sich nun bittend an sie
PREV.   NEXT  
|<   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   112  
113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   >>   >|  



Top keywords:

kleine

 

naechsten

 

Augenblick

 

Schreibtisch

 

diesem

 

einmal

 

musste

 

beugte

 

Abreise

 

Kabinet


Knaben
 

beschwatzen

 

erteilte

 
Antwort
 
umringenden
 
vorhanden
 

fiebernder

 
Kindern
 

Schule

 

zaehlte


oeffnete

 

genuegend

 

ploetzlich

 

vielleicht

 

zaertlichen

 

vortrug

 

mitnehmen

 

Eisenbahnfahrt

 

Schmeichelworten

 

ueberlegte


erlassen
 
eingehaendigt
 
Goldstuecke
 

Voellig

 

enttaeuscht

 

durchsuchte

 

Besitz

 

noetig

 
darueber
 
nachgedacht

sinken

 

mutlos

 
welche
 

nachgeeilt

 
bittend
 

Stimme

 
schmeichelte
 

mitreisen

 

augenblicklich

 
bedrueckte