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rlich "Ablass" war, mussten fronweise aus jedem Klosterdorf drei Maenner kommen und "zur Verhuetung von Haendeln, bei Tag und Nacht zu besorgend, Wache halten". Von all diesem Leben und Treiben freilich sahen die Klosterfrauen so gut wie nichts, wenn sie auch von ihrer Klausur aus den Laerm draussen hoeren konnten[60]. Allerdings nahm die Aebtissin, wenn sie einmal ausreiste, eine und die andre Schwester mit; aber freilich an die juengern Klosterfrauen kam das wohl schwerlich. Da ging es nach Grimma, ins nahe Staedchen, oder auch ins ferne Torgau, die kurfuerstliche Residenz an der Elbe, wo gerade das grossartige Schloss Hartenfels gebaut wurde. Dort hatte das Kloster mancherlei Besitzungen an Aeckern und Wiesen und musste mit eigenem Geschirr Getreide holen, waehrend die Stadt verschiedene Gebraeude Bier selbst bringen musste. Mit diesen Fuhren wurde aber auch manches, was in Torgau verkauft oder gekauft war, hin und zurueck gebracht. Eingekauft wurde vor allem bei dem Ratsherrn und Schoeffer Leonhard Koppe, z.B. Tonnen Heringe, Kiepen (Rueckkoerbe) voll Stockfische, Hechte, Faesser Bier, Aexte. Namentlich geschahen solche Einkaeufe zu Martini, wo "Meine gnaedige Frau", die Aebtissin, mit einer wuerdigen Jungfrau die Zinsen einnahm, in der Herberge auch einige Groschen "zu vertrinken" gab und bei Koppe einkaufte und die Rechnung persoenlich bezahlte[61]. Das waren die besondern Ereignisse in dem steten Einerlei des Jahres. In ihrer ganzen Klosterzeit erlebte Katharina von Bora auch nichts besonderes Ausserordentliches. Einzelne der Klosterfrauen gingen mit Tod ab. Nachdem lange Katharina von Bora und Ave von Schoenfeld die Juengsten im Kloster gewesen waren, kamen anno 1516 auf einmal 9 Kostkinder herein: 3 Schellenberger, 2 Hawbitzen (Verwandte Katharinas von muetterlicher Seite), 1 Lauschkin, 1 Keritzin (Kieritsch?), 1 Possin, 1 Buttichin. Im folgenden Jahre traten drei Neulinge in den Klosterverband, und ein Jahr darauf kamen wieder einige Kostkinder weg und andere herein[62]. 1522 war ein Wechsel des Klostervorstehers (Propstes), indem der alte, Johann Kretschmar, starb. Die Nonnen hielten sehr zu ihrem Propst, waehrend die Beichtvaeter verhasst waren; denn diese, "die 2 Herren an der Pforte" betrugen sich anspruchsvoll und anmassend, mischten sich--wohl aus Langerweile--in Dinge, die sie nichts angingen, wollten in die Verwaltung, also in den Geschaeftskreis des Propstes drein reden, hetzten die Nonnen wider ein
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