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im Kloster: waren doch alle religioesen Uebungen groesstenteils gemeinschaftlich und mussten so zum Chorgesang werden. Es war eine Saengerin oder Sangmeisterin (Kapellenmeisterin) bestellt, welche die Gesaenge einzuueben hatte. Und im Kloster war ein altes "Sangbuch", welches 1417 fuer 2 Schock Groschen gekauft und vom markgraeflichen Vogt zu Grimma bezahlt worden war. Es waren aber im Kloster fremde Gesaenge aufgekommen und es wurde gegen die Regel des seligen Vaters Bernhard zu schnell und ungleich (d.h. rhythmisch) gesungen, und kam der Unfug auf, dass unvermittelt bald alle, bald wenige Stimmen sangen; der Abt von Pforta ordnete daher an, dass rund, eine Silbe wie die andere gesungen werde, einhellig und mit gleicher Stimme, nicht zu hoch und zu tief[46]. Im Jahre 1509, als Katharina von Bora zehn Jahre zaehlte, war sie kein Kostkind oder Schulmeidlein mehr, sondern wurde schon unter die Klosterjungfrauen gezaehlt. Sie war also einstweilen wenigstens "Postulantin", Anwaerterin fuer die Pfruende. Da meist das vierzehnte Lebensjahr das Entscheidungsjahr fuer die Klostergeluebde war, so haette sie mit dem dreizehnten ihr Noviziat antreten und ein Jahr darauf Profess thun koennen. Es ist auffaellig, dass sich dies bei Katharina zwei Jahre hinausschob, und sogar die spaeter eingetretene juengere Ave Schoenfeld _vor_ ihr mit ihrer aelteren Schwester Margarete eingesegnet wurde[47]. Mit ihrem 15. Jahre also wurde Katharina von Bora nach dem Herkommen der Sammlung von der Aebtissin "angegeben" (vorgeschlagen) und von dem Konvent angenommen. Unter feierlichen Zeremonien in der Kirche wurden ihr die Haare abgeschnitten, die mit Weihwedel und Rauchfass besprengten und beraeucherten heiligen Kleider angethan: die weisse Kutte uebergezogen, der weisse Weiler (das Kopftuch (velum, der sog. Schleier)) ums Haupt geschlungen; auf diesem wurde der Himmelsbraut der weisse Rosenkranz aufgesetzt und der Heiland im Kruzifix als Braeutigam in die Arme gelegt, dann hat sie ihm durch Opferung des Kranzes ewige Reinigkeit verheissen und geschworen. Darauf fiel die Postulantin der Reihe nach der Aebtissin und jeder der einzelnen Klosterfrauen demuetig zu Fuessen, wurde von ihnen aufgehoben und mit einem Kusse als Schwester in die Gemeinschaft aufgenommen[48]. Jetzt kam Katharina unter die strenge Zucht einer aelteren Klosterfrau und musste in dieser Probezeit im Ernst all die vielen Dinge ueben in Haltung und Gang, in Gebaerde und Rede,
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