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so bekamen sie echtes Bier, dagegen die Konventualinnen nur "Kofent" (Konvent- d.h. Duenn-Bier)[646], aber gleichmaessige Behandlung aller Klosterjungfrauen in Speisen und Getraenken waren der Aebtissin zur Pflicht gemacht, und die Mahlzeiten liessen nach herkoemmlicher Klostersitte nichts zu wuenschen uebrig[42]. "Festmahlzeiten und Ergoetzlichkeiten" waren den Schwestern unter sich von der Aebtissin erlaubt. Diese Ordnungen, zu welchen in Nimbschen bei Einfuehrung der neuen Aebtissin der Abt-Visitator eine Art Hirtenbrief als Erlaeuterung und Ergaenzung der Ordensregel gegeben hatte, wurden alle Vierteljahre kapitelweise im Konvent gelesen und durch die Aebtissin oder Priorin Punkt fuer Punkt erklaert, damit jede Klosterjungfrau--namentlich aber die Neulinge--aus sich selbst die kloesterliche Lebensweise und Lebenseinrichtung annaehmen. In solche strenge Klosterzucht wurde nun das junge Maedchen eingefuehrt. Wenn auch die Praxis--wie sich bei jeder Visitation zeigte, namentlich in der Verordnung von unnuetzen Reden--von der Theorie abwich, so war doch zu dieser Zeit ein stramme ernstliche Einhaltung der Ordensregel in Nimbschen durchgefuehrt. Man hatte naemlich gerade um 1500 auch hier wie in anderen Kloestern eine "Reformation" der zerfallenen Klosterordnung erstrebt[43]. Neben dieser Erziehung zum Klosterleben gab es auch einigen _Unterricht_, der mit dem Ordensleben zusammen hing. Die Novizen mussten lesen lernen--was damals bei der krausen Schrift und dem noch krauseren Stil nicht so ganz leicht war[44]. Sogar ins Lateinische mussten die Nonnen notduerftig eingefuehrt werden: denn die Lesungen und Gebete, besonders aber die Gesaenge waren meist in der Kirchensprache geschrieben--wenn es auch mit dem Verstaendnis der Fremdsprache nicht gerade weit her war: singen ja doch auch heute Kirchenchoere in Dorfgemeinden lateinische Hymnen und Messen. Auch schreiben hat Katharina im Kloster gelernt, wenn sie auch spaeter--wie alle viel beschaeftigten Frauen nicht gerne und viel schrieb und an Fremde und hochgestellte Personen ihre Gedanken lieber einem Studenten oder Magister in die Feder sagte. Sonst konnten nicht alle Klosterfrauen diese Kunst. Eine eigentliche Schule, worin die Schulmeidlein gelehrt wurden, gab es nicht, doch waren einige Klosterfrauen faehig, nach ihrem Austritt Maedchenschulmeisterinnen zu werden, so die Schwester von Staupitz und die Elsa von Kanitz[45]. Der _Gesang_ spielte eine grosse Rolle
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