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wieder die Wahrhaftigkeit ihrer uebrigen Angaben zu bemessen. Er wusste, dass fuer das Gut schon vor langen Jahren ueber viermalhunderttausend Thaler geboten waren, und ihn aergerte nur, dass sein verstorbener Onkel, der pedantische Philister, die Hypotheken abgeloest hatte, statt Geld anzusammeln. Er brannte vor Neugierde, zu erfahren, wie gross die Summe sei, die Theonie zugefallen war. Aber da sie, trotz ihrer Offenheit in allem uebrigen, damit nicht hervortrat, musste er sich gedulden. Er sah keine Moeglichkeit, ohne sich durch eine direkte Frage blosszustellen, dem, was ihn beschaeftigte, gespraechsweise auf die Spur zu kommen. Aber sein Entschluss verstaerkte sich: Wenn die Abfindung, die Theonie ihm bieten wuerde, bedeutend war, wollte er Falsterhof verlassen, war's aber ein Bettel in seinen Augen, so blieb er, um mit List oder Gewalt seine geheimen Plaene zu verfolgen. * * * * * Als Tankred sich nach Tisch in des Onkels niederliess und bei der angesteckten Pfeife die gegenwaertigen und kommenden Dinge nochmals ueberlegte, draengte sich ihm auch die Sorge fuer das Naechstliegende auf. Seine Tante hatte seit Beginn ihrer Krankheit nicht wieder gefragt, ob er Geld beduerfe, und sein Barvorrat war ihm schon seit acht Tagen fast ganz ausgegangen. Die Kosten fuer seine letzte Reise hatte Frege bestritten, den er mit Hinweis auf die alte Dame um Geld angegangen war. Abgesehen von dieser Schuld, die ihn an sich zwar durchaus nicht drueckte, denn er hatte die Mittel zur Befriedigung seiner Gelueste bisher in der Welt stets genommen, wo er sie gefunden, die ihm aber wegen seiner Stellung im Hause peinlich war, fehlten ihm die Mittel fuer das Notwendigste. Er konnte nicht einmal ins Dorf in den Krug gehen, und der Vorrat an Tabak und Zigarren aus dem Nachlass des alten Onkels ging auch zu Ende. Die letzten Monate auf Falsterhof hatten ihn anspruchsvoller gemacht, er fand manches an seiner Toilette auszusetzen, und allerlei Beduerfnisse regten sich in ihm, die er frueher aus Mangel an Geld notgedrungen hatte unterdruecken muessen. Natuerlich! Je frueher er Theonie seinen Entschluss kund gab, Falsterhof zu verlassen, desto eher gelangte er in Besitz von Geld. Seine Genusssucht und seine Ungeduld ueberwogen haeufig seine Klugheit und Selbstbeherrschung; auch in diesem Falle ging's ihm durch den Sinn, lieber rasch zu nehmen, was er bekommen konnte, als den langen und ungewissen Weg der
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