nur in
Bestaetigung ihrer Worte den Kopf und machte dann eine Bewegung zum
Aufstehen.
"Es ist wohl so weit, der Wagen wird vorgefahren sein," sagte sie, nach
einer im Zimmer stehenden Uhr schauend. "Entschuldige mich, ich habe
oben noch etwas zu thun."
Aber Tankred hielt Theonie durch seine blicke zurueck.
"Schon einmal machte ich Dir Andeutungen, dass ich ohne Mittel sei,
Theonie. Wir wurden damals unterbrochen. Wuerdest Du wohl die Guete haben,
mir einiges Geld zurueckzulassen?"
Sie nickte bereitwillig und sagte, die Boerse ziehend, mit einem Anflug
von Verlegenheit: "Wie viel, bitte?"
"Ein paar hundert Thaler wuerden mir zunaechst sehr gelegen kommen, da ich
einige Verpflichtungen habe."
"Ein paar hundert Thaler? Die habe ich nicht hier. Da muesste ich erst an
Brix schreiben."
"Gieb mir ein paar Zeilen an den Verwalter," wandte Tankred ein. "Er ist
stets bei Kasse und wird mir auf Deine Anweisung gleich zahlen."
"An den Verwalter?" wiederholte Theonie zoegernd und pedantisch
ueberlegend. "Das wuerde ihm sehr auffallend erscheinen. Das ist nie
geschehen, alles geht durch Brix."
"Mache diesmal eine Ausnahme, Theonie. Ich werde es ihm schon
erklaeren--"
Aber sie gab noch immer nicht nach. Ein starker Ordnungssinn, den sie
von ihrem Vater geerbt, war ihr eigen.
"Nein, ich moechte es doch nicht. Aber hier,
bitte--vorlaeufig,"--entschied sie und reichte ihm ein paar Geldscheine,
die sich in ihrer Boerse befanden, "fuer weiteres werde ich sorgen."
Tankred nahm mit gezwungener Miene das Geld; er musste an sich halten, um
ihr nicht schroff zu begegnen. Dieses in seinen Augen kleinliche Markten
und Ueberlegen um ein paar hundert Thaler von einer Person, die, wenn sie
ihr Eigentum fluessig machte, Millionaerin war, brachte ihn schon an sich
auf, verletzte aber auch seine Eitelkeit im hoechsten Grade. Es musste
alles nach seinem Kopfe gehen. Wenn die Dinge sich nicht gestalteten,
wie er sie sich in seinem Sinn zurechtgelegt hatte, wusste er,
wenigstens fuer den ersten Augenblick, seinen Unmut niemals zu
unterdruecken.
"Nun--lebe wohl,"--sagte Theonie, vom Reisefieber erfasst, mit deutlicher
Unruhe.--"Moege es Dir gut gehen! Und bitte, besuche Justizrat Brix, er
wird Dir das Noetige mitteilen."
Ploetzlich kam Tankred der Gedanke, dass dieser fortwaehrende Hinweis auf
den Rechtsbeistand und Vermoegensverwalter der Familie noch einen
besonderen Grund habe. Theonie wuerde ihm am Ende noch Bedingunge
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