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te sich in Grauen, und er sah es, und weil ihre Mienen und Bewegungen nicht misszuverstehen waren, weil es ihm klar wurde, dass sein Spiel verloren war, dass er trotz der meisterhaften Maske sie nicht getaeuscht hatte, dass sie ihn doch fuer das hielt, was er wirklich war, ergriff ihn eine wilde Rachsucht, ein brennender Hass, eine solche Leidenschaft, dass er sie am liebsten ergriffen und geschuettelt und ihr zugerufen haette: Warte, Du hochmuetige Kreatur, die Du es wagst, Dich mit Deinem souveraenen Besserhalten ueber mich zu stellen, und mir begegnest, als sei ich ein aussaetziger Vagabund! Ich will Dich lehren! Hinab auf die Kniee und bitte, dass ich Dich zu meinem Weibe mache, oder ich erdrossele Dich mit meinen Faeusten! Und weil sie solche Gedanken aufblitzen sah in seinen Augen, und weil ihr ahnte, was er dachte, griff sie in ihrer Angst und Verzweiflung, wie er, zu List und Verstellung und machte in ihrer Not einen Anlauf auf seine gemeinen Triebe. "Es geht nicht, ich kann Dich nicht heiraten, Tankred," entgegnete sie, ihn zum erstenmal bei seinem Vornamen nennend. "Nicht aus Motiven, wie Du sie hinstellst, sondern weil ich nie wieder einen Mann zu lieben vermag. Aber gehen wir in Frieden auseinander. Ich bitte Dich, fuenfzigtausend Mark von mir anzunehmen, damit Du Dir etwas kaufen oder pachten kannst. Sie stehen Dir beim Justizrat Brix zur Verfuegung.--Nicht wahr, Du zuernst mir nicht? Ich bitte Dich." Sie sah ihn an. Aber ihr Blick war ihr Verderben. In dem Wechsel der Leidenschaft packte denselben Mann, der eben noch das Weib haette toeten moegen, wieder eine wahnsinnige Begierde. Er sah ihr stilles Antlitz, umrahmt von dem schwarzen Haar, ihren reizenden, in sanfter Fuelle sprossenden Leib und die jetzt so suess und demuetig blickenden Augen. Und das sollte er fortwerfen, weil er's nicht gleich beim ersten Anlauf errungen hatte? Blieben ihm nicht noch tausend Mittelchen in seinem Zauberschrank? Hatte ueberhaupt jemals ein Mensch seinen Kuensten auf die Laenge widerstanden? Hatte er nicht alle, wenn er wollte, bezwungen? "O, Suesse!" rief er aufspringend, sie mit kraeftigen Armen umschlingend und leidenschaftlich kuessend, "sei hart und abweisend oder guetig gegen mich--immer liebe ich Dich gleich heftig. Wehre Dich nicht, fuehle an meinen Kuessen, was ich Dir entgegen bringe. Theonie, Theonie, erhoere mich!" Theonie wollte in Ohnmacht sinken, sie schwankte, und weisse Farben traten auf ihre Wa
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