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os auch noch oestlich von Falsterhof das Gutsland sich dehnte, da krallte sich der Teufel der Habsucht so tief in seine Seele ein, dass sein Herz klopfte, und seine Handflaechen sich feuchteten. Es war auch alles klar in ihm. Einen Vorschlag wollte er Theonie machen, ohne Umschweife. Da er doch einmal die Maske abgeworfen hatte, war's schon weise, nun ohne Schwanken und Zaudern zu sagen, was er wuenschte. Sie konnte es sich ja ueberlegen, seinen Vorschlag auf der Reise waegen und ihm schreiben.--Ja, so sollte es sein. Und dann standen sie sich gegenueber. Theonie goss eben Wasser auf den Thee, als Tankred ins Gemach trat. Sie wandte das Haupt, bewegte es unbefangen, obschon es in ihrem Innern pulsierte, und sagte: "Bitte, nimm Platz.--Willst Du vielleicht etwas von dem Graubrot abschneiden? Ich sehe, Kathrine hat es vergessen. Und Eier, die Du so liebst, fehlen ja auch. Soll ich rasch welche bestellen?" Tankred ward aufs angenehmste beruehrt. Theonie liess ihn die Vorfaelle des verflossenen Tages nicht entgelten, sie legte freundlich versoehnliche Gesinnungen an den Tag. Auch er begegnete ihr mit ausgesuchter Aufmerksamkeit. Als sie sich gegenueber sassen, sagte er: "Ich danke Dir fuer Deine Zeilen, Theonie. Darf ich fragen, wo Du Dich hinbegiebst, und wie lange Du fortzubleiben gedenkst?" "Ich reise zunaechst nach Hamburg, wo ich einige Zeit verweilen will. Ueber die Laenge meiner Abwesenheit habe ich noch nichts festgesetzt." "Jedenfalls sehen wir uns aber dann wohl nicht wieder?" "Nein, schwerlich." Es trat eine Pause ein. Neben dem Tische dampfte der Theekessel und sang heimliche Lieder. Die Sonne warf durch die grossen, tiefen Fenster ihre Strahlen, blieb zwar hockend auf den Fensterbrettern, aber erhellte doch das Gemach, als seien die Waende ploetzlich in lichtdurchflutetes Glas verwandelt. Die alten, kostbaren Moebel glaenzten, das weisse Leinen der Servietten und eine von Frege in die Mitte des Tisches gestellte rote Herbstrose hoben ihre Farben reizvoll von einander ab, und das Krystall und das Silber auf dem Fruehstueckstisch flimmerte und blitzte. Eine Platte mit suess duftenden, dampfenden Rindfleischschnitten und eine einen zarten Champignongeruch verbreitende Schale mit Sauce standen neben mehlig-hellen Kartoffeln. Vor allem bediente Tankred sich, und nun schenkte Theonie ihm auch ein Glas goldfunkelnden Rheinweins ein. Sie verstand es, die Dinge gemuetlich zu machen; wenn sie
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