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moeglich, dass er, da er den ersten Schritt gethan, erklaerte, sich nicht als ein Bettler behandeln lassen zu wollen. Er war wieder im Vorteil, wenn Theonie der Versoehnung aus dem Wege ging, und was besonders massgebend war: sie wuenschte so rasch wie moeglich Klarheit zwischen sich und ihm zu schaffen; sie hoffte noch immer, dass er Falsterhof verlassen werde. So entschied sie sich denn, Tankred nicht abzuweisen, und schlug vor, ihm sagen zu lassen, dass sie nach Beendigung des Abendessens, also nach Verlauf einer kleinen Stunde, bereit sei, ihn anzuhoeren. "Ja--ja--aber--wir legen dadurch an den Tag, dass wir ihn nicht an unserm Tisch sehen wollen; das--geht doch wohl nicht--" schob wieder der Pastor in seiner Gutmuetigkeit ein. "Er hat unsere Gastfreundschaft angerufen, indem er unser Haus betrat." "Ach was!" entschied die Pastorin. "Lass ihn nur fuehlen, wie wir ueber sein Benehmen denken, das schadet gar nichts. Ueberhaupt ist Zartheit der Gesinnung bei diesem Menschen durchaus unangebracht. Den muss man behandeln als das, was er ist!" So eilte denn der Pastor in sein Arbeitszimmer, schaedigte Theonies Angelegenheit durch sein gewohntes hoefliches Entgegenkommen und bat Tankred, unter dem Hinweis, dass sich seine Kousine gerade sehr angegriffen fuehle, geneigtest in einer Stunde wiederkommen zu wollen. "Sie sind wohl im Krug abgestiegen?" Tankred nickte. "Werden Sie die Nacht hier zubringen?" Nein, er wolle nach Falsterhof zurueckkehren, entgegnete Tankred und fuegte, um wenigstens den Pastor zu gewinnen, eine Summe von Artigkeiten hinzu, die denn auch auf dessen arglos vertrauendes Gemuet die beabsichtigte Wirkung uebten. Aber als ihr Mann ins Wohnzimmer zurueckkehrte und ueber seine Unterhaltung mit Tankred berichtete, nahm die Pastorin das Wort und erging sich ueber ihn in scharfem Tadel. "Solche Gutmuetigkeit, wie Du sie an den Tag legst, Adalbert," hub sie an, "ist Schwaeche. Wo bleibt der Vorteil fuer die Guten, wenn man den Miserablen alles nachsieht? Das entspricht auch gar nicht dem Willen des goettlichen Wesens, dem Du nacheifern moechtest. Wenn Du aber nicht dieser Ansicht bist, so predige von Deiner Kanzel auch nicht mehr von Himmel und Hoelle, von Guten, die zur Rechten, und von Boesen, die zur Linken stehen sollen. Dann verheisse ihnen allen Verzeihung! Nein, das Gute fuer die Guten, das Schlechte fuer die Schlechten. Wenn Du nicht strenger unterscheidest, wird man Dich charakterl
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