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sich, wieder den Weg durch das Gehoelz einschlagend, abermals in der Allee. * * * * * Vor einer Stunde war die alte Frau von Brecken beerdigt. Eben war Theonie von dem Begraebnis zurueckgekehrt und sank nun in ihren oben im Hause belegenen Gemaechern an dem Tisch nieder und liess das Haupt auf den ausgestreckten Armen ruhen. In ihrem Innern hatte nichts anderes Raum als der Schmerz, verstaerkt durch das Gefuehl einer grenzenlosen Vereinsamung und--Furcht. Ausser ihr wohnten in dem grossen Hause nur zwei Maedchen und ein bejahrter Diener ihres verstorbenen Vaters, ein zuverlaessiger, aber eigentuemlicher alter Mann, der etwas schwerhoerig war. Das Haus des Paechters von Falsterhof lag fast eine Viertelstunde entfernt hinter dem Park, und der Paechter selbst war einer jener streng redlichen, aber plump graden Menschen, die man respektiert, aber nicht eben liebt. Da er unverheiratet war, fuehrte ihm seine alte Schwester die Wirtschaft, und auch sie war wenig zugaenglich. Im Herrenhaus befanden sich zur Linken im Parterre die gemeinsamen Wohngemaecher, die sich bis in den Fluegel ausdehnten; zur Rechten lagen die Raeume, in denen jetzt Tankred sich breit machte, und oben Fremdengelasse und Theonies Zimmer. Im andern Fluegel waren die Kueche und die Gesindezimmer. Man musste eine breite, beschnittene Hecke durchschreiten, wenn man von der Hinterfront des Hauses in das Gehoelz gelangen wollte, welches sich dort duester hinstreckte. Auch vorn standen grosse, die Zimmer verdunkelnde Linden, und den Hof begrenzte der durch Stakete eingefriedigte Gemuesegarten mit hohen Gebueschen. So drang denn nie Licht, kaum Helle in die unteren Gemaecher, und das Herrenhaus machte von aussen und innen einen unheimlich duesteren, melancholischen Eindruck. "Was nun?" drang's unwillkuerlich und mit grenzenloser Schwermut aus Theonies Munde, als sie nach Bekaempfung des ersten Schmerzes das Haupt emporrichtete und, ihre Gestalt dehnend, sich im Zimmer umschaute. "Was nun?" Weit lag die Welt vor ihr, nichts fesselte, hinderte sie, niemand beschraenkte ihre Freiheit, und doch erschien ihr die Ferne, in die sie schaute, von allen Seiten begrenzt, doch fuehlte sie sich gehemmt, als befaende sie sich in einem Gefaengnis. Die Freude am Dasein war ihr, da sie nun den letzten Familienanhalt verloren hatte, erloschen. Wenn sie sich vorstellte, dass sie ihr ganzes Leben in Falsterhof verbringen sollte, kam's ve
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